Kritik an den Body-Cam-Plänen der CSU

Die CSU will den Kommunalen Außendienst mit Kameras ausstatten, wie die Polizei sie schon an der Uniform hat. Die Grünen sehen den Antrag kritisch.
Emily Engels
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bekommen Münchens Hilfs-Polizisten bald Kameras mit zum Einsatz?
Bekommen Münchens Hilfs-Polizisten bald Kameras mit zum Einsatz? © Sebastian Gollnow/dpa

München - Bei der Münchner Polizei kommen sie bereits zum Einsatz, die Rathaus-CSU wünscht sich Bodycams nun auch für die Sheriffs vom Kommunalen Außendienst (KAD). Der Antrag geht auf die Initiative von CSU-Stadtrat Jens Luther zurück. Er fordert, dass sich OB Dieter Reiter (SPD) beim bayerischen Innenministerium dafür einsetzt, dass auch der KAD Bodycams nutzen darf.

Luther begründet: "Durch Polizeieinsätze ist längst schon bewiesen, dass Bodycams in vielen Einsatzsituationen deeskalierend auf alle Beteiligten wirken." Auch würden die Cams bei Verfolgung und Aufklärung von Straftaten "einen wertvollen Beitrag" liefern.

Vorwürfe gegen Polizisten, die gezielt Schwarze kontrollieren würden, hätten mittels der Aufnahmen schnell entkräftet werden können, beispielhaft nennt Luther einen Einsatz der Polizei in der Münchner Fußgängerzone.

Und, so Luther zur AZ: "Der Wunsch nach Bodycams wurde von den KAD-Mitarbeitern in einem Gespräch mit mir selbst geäußert."

"Der KAD ist keine Ersatzpolizei!"

Aus der Rathaus-Koalition gibt es Kritik am Vorschlag. Der Vize-Fraktionschef der Grünen, Dominik Krause, betont in der AZ: "Der KAD ist nicht für Straftaten zuständig. Insofern macht es keinen Sinn, ihn mit Bodycams auszustatten."

Statt den CSU-Vorschlag zu befürworten, richtet Krause sich mit einem grundsätzlichen Appell an die Fraktion: "Wenn die CSU den Bedarf sieht, soll sie mit der Landesregierung darüber sprechen, dass mehr Polizisten eingesetzt werden. Der KAD ist nämlich keine Ersatzpolizei!" Aus dem Antrag höre man heraus, dass die CSU dieser Meinung sei.

PAG: Regelung zum Einsatz von Kameras

Die Bodycams nehmen nicht automatisch alles auf. Sie können von den Polizeibeamten aber jederzeit aktiviert werden "wenn eine Einsatz- oder Kontrollsituation zu eskalieren droht", hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) 2019 erklärt, als bayernweit 1.400 Körperkameras für die Polizei freigegeben wurden.

Die Geräte sind an den Uniformen befestigt und zeichnen Einsätze in Bild und Ton auf. Geregelt ist der Einsatz der Kameras im bayerischen Polizeiaufgabengesetz. Darin steht, dass Aufnahmen zulässig sind, wenn dies "zum Schutz von Polizeibeamten oder eines Dritten vor Gefahren für ein bedeutendes Rechtsgut erforderlich ist"

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • glooskugl am 07.10.2020 16:21 Uhr / Bewertung:

    Kamera ist immer gut. Sie diszipliniert alle beteiligten und reduziert "auswüchse".

  • DaMamaIhrBua am 05.10.2020 17:26 Uhr / Bewertung:

    Natürlich sehen die Grünen das kritisch. Dann würde ja live und in Farbe zu Tage kommen, was da Nachts abläuft auf der Straße.

    Ich bin für Dashcams. In den USA sind sie ein voller Erfolg. Stellen sich doch vermeintliche Verletzungen durch Polizisten oft als absichtlich herbeigeführte Selbstverletzungen heraus.

  • Der wahre tscharlie am 06.10.2020 15:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von DaMamaIhrBua

    "Stellen sich doch vermeintliche Verletzungen durch Polizisten oft als absichtlich herbeigeführte Selbstverletzungen heraus."

    Der Witz ist gut grinsen Ich könnte dir auf den Schlag 50 Videos nennen, wo es nicht der Fall ist. Ich hab vor einiger Zeit sogar ein Video gesehen, indem eine Frau über die Motorhaube eines Streifenwagen gebeugt steht und der Polizist von hinten an sie rantritt und dann mehrmals an ihren Brüsten rum grabscht. Erst die umstehenden konnten ihn dann bremsen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.