Kritik an Biotopia: Museum soll beim Schloss Nymphenburg bleiben

Am Museum in Nymphenburg gibt es Kritik. Warum der Bezirksausschuss trotzdem daran festhält.
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So soll Biotopia einmal aussehen.
So soll Biotopia einmal aussehen. © Staab

München - Direkt neben Schloss Nymphenburg soll Biotopia entstehen. Für die einen steht dieser Name für ein modernes Naturkundemuseum, um das die Welt München einmal beneiden wird. Für die anderen steht Biotopia für eine Bausünde neben dem Schloss, in der der Staat viele Millionen verbuddelt.

Finanzierung für Biotopia steht auf der Kippe

Denn inzwischen wird seit fast zehn Jahren an Biotopia geplant. Die Kosten sollen mittlerweile bei 200 Millionen Euro liegen. Doch das Geld sitzt nicht mehr so locker, die Finanzierung steht auf der Kippe. Der Landtag wird wohl erst im Herbst entscheiden, ob er das Museum bezahlen will.

Biotopia als neues Natur-Kultur-Quartier 

Außerdem regt sich Widerstand: Der CSU-Stadtrat Leo Agerer hat die Petition "Biotopia in Schloss Nymphenburg stoppen" gestartet. Inzwischen haben fast 1.400 Menschen unterzeichnet, die alle einen anderen Standort für das Museum fordern.

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Anna Hanusch, die Chefin der Grünen im Münchner Stadtrat und Chefin des örtlichen Bezirksausschusses ist, hält hingegen an den Plänen fest: Das jetzige Konzept sei auf diesen Standort ausgelegt, antwortet sie auf eine AZ-Anfrage. "An einem anderen Ort müsste es wieder komplett überdacht werden."

Anna Hanusch (Grüne)
Anna Hanusch (Grüne) © Grüne

Schloss Nymphenburg biete die Möglichkeit "zur direkten Verzahnung mit der Biodiversität im Schlosspark und zum Botanischen Garten". Auch der Leiter des Museums Michael John Gorman verwies im Interview mit der AZ darauf, dass in Nymphenburg mit Biotopia ein neues Natur-Kultur-Quartier entstehen könnte - so ähnlich wie das Kunstareal rund um die Pinakotheken.

Kommt ein neues Verkehrskonzept für Biotopia?

Allerdings gibt es auch unter den örtlichen Kommunalpolitikern Skepsis: Beim Verkehrskonzept sieht der Bezirksausschuss "noch großen Nachholbedarf", sagt Hanusch. "Allerdings kann Biotopia aber guter Anlass sein, endlich für die gesamte Anlage schlüssige Ideen zu entwickeln." Denn bis jetzt ist Parken rund um das Schloss kostenlos. Doch damit werde ein falscher Anreiz gesetzt, meint Hanusch.

Museumsplaner sollen Kommunalpolitikern bald Lösungen präsentieren

Nachhaltiger könnte aus ihrer Sicht zum Beispiel eine neue Buslinie sein, die direkt vor dem Schloss hält. Auch ein dichterer Takt der Tram, Radstationen und Museumstickets, die eine Anfahrt im ÖPNV beinhalten, könnten sinnvoll sein.

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Allerdings seien diese Konzepte dem Bezirksausschuss bis jetzt noch nicht vorgelegt worden, sagt Gudrun Piesczek (CSU). Sie sitzt dort sowohl im Ausschuss für Stadtplanung als auch für Verkehr. "Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Besucher erwartet werden." Sie erwartet, dass die Museumsplaner den Kommunalpolitikern bald Lösungen präsentieren - und zwar bevor der Landtag die Entscheidung fällt, ob er das Museum finanzieren will.

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4 Kommentare
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  • Tak am 26.05.2021 09:10 Uhr / Bewertung:

    Es ist jetzt schon zuviel Verkehr am Schloß. Mensch und Natur hat sehr viele Menschen angezogen. Dann Biotopica, bestimmt noch mehr.
    Im Schloßpark ist es jetzt schon nicht mal mehr unter der Woche schön.
    Es wird viel rundum gebaut, da kommen noch mehr Menschen um sich zu erholen. Bitte einen anderen Standort.

  • am 26.05.2021 10:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Tak

    Dann legen Sie doch bitte ein Alternativkonzept für einen anderen Standort vor. Und dann natürlich noch einen neuen Plan für die Ruine neben dem Schloss. Für das neue Museum bräuchte man neben einem neuen Standort, der natürlich verkehrstechnisch super erschlossen sein sollte, auch einen neuen Architekturwettbewerb mit allem drum und dran. Das neue Konzept für die Ruine sollte derweil bitte nicht dazu führen, dass da am Schluss Menschen irgendwie hin und wieder weg müssen. Ach ja, das wichtigste: Die neuen Konzepte dürfen natürlich nichts kosten, weil das Ganze ja jetzt schon zu teuer ist. Also bitte bei der Abwicklung des bisherigen Konzepts und den beiden neuen Plänen deutlich unter 200 Mio. bleiben. Dabei den Betrag, der bisher investiert wurde nicht vergessen, der muss natürlich verrechnet werden.
    Ich wette, darüber haben die 1.400 Unterschreiber irgendwie gar nicht so richtig nachgedacht. Aber Nachdenken muss man ja auch nicht unbedingt, um erstmal dagegen zu sein...

  • Stadtbummler am 26.05.2021 11:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Also erst Fakten schaffen, fleißig investieren und dann nicht mehr zurückrudern können/wollen....
    Ist das Ihr Vorschlag zum Nachdenken?

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