Gondoliere am Nymphenburger Kanal: Mit ihm schippern auch die Promis

Seit Pfingsten darf Maximilian Koch wieder in Nymphenburg als Gondoliere schippern - manchmal gehen auch Top-Promis an Bord.
Daniela Schwan |
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Romantisch, barock, geschichtsträchtig: Maximilian Koch an seinem "Arbeitsplatz".
Romantisch, barock, geschichtsträchtig: Maximilian Koch an seinem "Arbeitsplatz". © Nicolas Gradicsky

München - Er gondelte schon so manch prominente Fracht, Politiker, Firmenbosse, Sportler, Models, TV-Stars. Maximilian Koch hätte also viele, sehr viele Anekdoten über sie zu erzählen. "Aber ich bin da ja eher diskret", sagt der 61-jährige Münchner.

Gondoliere über Markus Söder: "Er war nett und sehr professionell"

Der erste Promi: Bei der Gondel-Eröffnung im Mai 2015 war Markus Söder dabei, damals noch als Finanzminister. "Er war nett und sehr professionell", erinnert sich Maximilian Koch.

Ja, auch Markus Söder war schon mit an Bord - 2015, damals noch als bayerischer Finanz- und Heimatminister.
Ja, auch Markus Söder war schon mit an Bord - 2015, damals noch als bayerischer Finanz- und Heimatminister. © Sven Hoppe/dpa

Auch Schauspieler Markus Ertelt (steht gerade für die ZDF-Serie "Frühling - Auf den Hund gekommen" vor der Kamera) drehte mit Ehefrau Nuray bei ihm eine verliebte Runde. Und schon viele Fotoshootings fanden in seiner schicken Fähre statt, darunter Dirndlaufnahmen mit Designerin Angelika Zwerenz und den Schauspielern Nicole Belstler-Boettcher und Adrian Can.

Auch Schauspieler Markus Ertelt und Ehefrau Nuray sind schon ins Boot gestiegen.
Auch Schauspieler Markus Ertelt und Ehefrau Nuray sind schon ins Boot gestiegen. © New Star Media

"Adrian ist ein ganz cooler Typ, mit dem man auch lachen kann, er ist mir gut im Gedächtnis geblieben", so Il Gondoliere. Genau wie Saskia Valencia. "Ich habe sie in den 80ern gerne als 'Frau Antje' in der holländischen Käsewerbung bewundert, es war natürlich toll, sie an Bord zu haben", schwärmt er. Und einmal stiegen sieben sehr attraktive "Damen" in Tracht mit auffallend hohen Schuhen und gefährlich schwankend bei ihm ein. "Sie entpuppten sich dann als Männer, die tags zuvor einen High-Heel-Kurs gemacht hatten und ihr neues Können vorführen wollten."

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Chris de Burgh fast nicht erkannt: Bei "Don't Pay the Ferryman" ging ihm ein Licht auf

Seinen "Lieblingspromi" allerdings hat der ehemalige Profi-Segler, der in Trudering aufgewachsen ist, erst mal gar nicht erkannt. "Wer rechnet denn schon damit, dass plötzlich Chris de Burgh zu einem ins Boot steigt", meint er heiter. Am Ufer stand eine Menschenmenge und forderte lauthals, er solle ein Lied singen. "Erst als er passenderweise seinen Mega-Hit 'Don't Pay the Ferryman' anstimmte, ging mir ein Licht auf", so Koch. Superfreundlich sei er gewesen. "Und natürlich hat er trotz des Songtitels regulär bezahlt, respektive das ZDF, das für die Sendung 'Leute heute' mit ihm am Schloss drehte", schmunzelt der Mann des Wassers. Dabei sei er gar nicht Promi-affin - und Selfies mit Gondel-Gästen mache er keine. Umgekehrt passiert das ständig.

VIP an Bord: 2016 unternahm Chris de Burgh eine Fahrt.
VIP an Bord: 2016 unternahm Chris de Burgh eine Fahrt. © privat

Seit sechs Jahren und mehr als 10.000 beförderten Personen ist Maximilian Koch inzwischen am Mittelkanal im Nymphenburger Schlosspark unterwegs; eine halbstündige Einzelfahrt kostet 15 Euro, für 65 Euro kann man die ganze Gondel mit acht Sitzplätzen mieten. Das hochpolierte, je nach Anlass dekorierte Gefährt stammt original aus Venedig, fuhr fünf Jahre lang am Canale Grande, bevor es Maximilan Koch für 40.000 Euro erstand. Es ist elf Meter lang, wiegt satte 600 Kilo und kostet jährlich rund 5.000 Euro im Unterhalt. Alle nur vorstellbaren Anlässe werden hier zelebriert: Junggesellinnen-Abschiede, Hochzeitstage, Geburtstage - und bei unzähligen Heiratsanträgen war der Gondoliere schon Zeuge. "Nein hat noch keine gesagt."

Auch Sohn Maximilian Maria Koch (23) arbeitet bereits als fescher Ruderer mit. Hauptberuflich betreiben beide ein florierendes Versicherungsbüro in der Nymphenburger Straße.

Cooles Team: Der Vater mit Sohn Maximilian.
Cooles Team: Der Vater mit Sohn Maximilian. © Maximilian Denuel

Wie wird man überhaupt Gondoliere? Koch sagt: "Man muss mit dem Boot umgehen können." Körperliche Fitness gepaart mit Technik sei das Geheimnis. Und es ist körperlich anspruchsvoll. "Alle Jahre wieder bekommt man nach dem ersten Rudertag erst mal einen heftigen Muskelkater."

"Das wiederum macht mich glücklich"

Mit seiner Familie lebt Maximilian Koch am Wörthsee, wo er eine weitere Original-Gondel betreibt. "Dort ist die Fahrt eher ein Naturschauspiel - im Nymphenburger Schlosspark eine Hommage an bella Italia", resümiert er. Unter Kurfürst Max Emanuel fuhren bis zu 80 Gondeln und Prunkboote im Schlosskanal. Diese Tradition und das Dolce Vita will Maximilian Koch wieder ein Stückerl hochleben lassen.

Insgesamt ein erfüllender Job. "Ich mache die Leute glücklich, alle haben viel Spaß bei den Ausfahrten, das wiederum macht mich glücklich." Beschwerden gab's bislang noch keine: "Die Gäste steigen fröhlich ein und fröhlich aus." Was will man mehr - gerade in eher schwierigeren Zeiten?

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