Kriminalität und Gewalt in München deutlich angestiegen: "Zutiefst beunruhigende Entwicklung"

Neue Kriminalstatistik für Bayern: Die Zahl der Straftaten steigt wieder. Die Polizei in München verzeichnet eine Zunahme von 9,6 Prozent. Nur auf dem Land sinkt die Quote.
Ralph Hub
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5. Mai 2023: Polizeibeamte suchen in einer Straße in Schwabing zwischen und unter den parkenden Autos eine Waffe. Zuvor war ein Polizist von einem Jugendlichen mit einer Waffe bedroht worden.
5. Mai 2023: Polizeibeamte suchen in einer Straße in Schwabing zwischen und unter den parkenden Autos eine Waffe. Zuvor war ein Polizist von einem Jugendlichen mit einer Waffe bedroht worden. © Peter Kneffel/dpa

München - Über einen langen Zeitraum ist die Zahl der erfassten Straftaten in Bayern stetig zurückgegangen. Dieser Trend beginnt sich zu drehen, bayernweit hat laut dem neuen Kriminalreport die Kriminalität 2023 zugenommen, vor allem in den Großstädten. München verzeichnet eine Zunahme von 9,6 Prozent und liegt damit im Mittelfeld.

Bayernweit wurden in der neuesten bayerischen Kriminalstatistik im vergangenen Jahr rund vier Prozent mehr Straftaten erfasst als noch im Jahr zuvor, wie Innenminister Joachim Hermann (CSU) am Dienstag in München sagte. Insgesamt waren es 583.068 Delikte. Lässt man das Corona-Jahr 2021 außen vor, ist es der erste Kriminalitätsanstieg seit Jahrzehnten.

Kriminalität: München belegt bei der Großstädten in Bayern nur einen mittleren Platz

Auffällig an der neuen Kriminalstatistik sei, so die Analyse des Innenministers, dass der Anstieg in den Großstädten über der gesamtbayerischen Entwicklung liege. Das Polizeipräsidium München verzeichnet eine Zunahme von 9,6 Prozent im Stadtgebiet und dem Landkreis München. Die Landeshauptstadt belegt damit in Sachen Kriminalität einen Platz im Mittelfeld. Die genauen Zahlen wird Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel am Donnerstag im Präsidium vorstellen.

Oktoberfest 2023: Polizeibeamte der Wiesn-Streife tragen einen betrunkenen Randalierer hinter einem Bierzelt weg.
Oktoberfest 2023: Polizeibeamte der Wiesn-Streife tragen einen betrunkenen Randalierer hinter einem Bierzelt weg. © dpa

An der Spitze der bayerischen Städte stand 2023 Fürth mit einem Plus von 17,6 Prozent, gefolgt von Aschaffenburg (plus 16 Prozent) und Regensburg (plus 12,5 Prozent). Nur zwei bayerische Großstädte fallen aus dem Trend: Nürnberg (plus 2,9 Prozent) und Augsburg (plus 2,8 Prozent) liegen bei der Zunahme der erfassten Straftaten unter dem bayerischen Durchschnitt.

Landespolizeipräsident Michael Schwald führte die unterschiedliche Stadt-Land-Entwicklung insbesondere auf die höhere Zahl der Diebstähle in Großstädten zurück.

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Polizeigewerkschaft zeigt sich alarmiert über die zunehmende Gewalt – auch an den Schulen

Auch die Gewalt in Bayern nimmt laut Sicherheitsreport zu. Die Zahl der angezeigten einfachen Körperverletzungen ging deutlich nach oben auf 51.178 Fälle (plus 6,6 Prozent). Als einfache Körperverletzungen werden Angriffe gewertet, bei denen das Opfer durch Schläge oder Tritte leicht verletzt wird.

Die Kriminalstatistik lasse "Entwicklungen erkennen, die uns zutiefst beunruhigen müssen", warnte Thorsten Grimm, Vize-Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Bayern. "Der deutlich messbare und überdurchschnittliche Anstieg von Gewaltdelikten, insbesondere an Schulen, muss aufhorchen lassen und bedarf schneller Antworten, denn es geht um die Schutzräume unserer Jüngsten in der Gesellschaft."

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  • eule75 am 22.03.2024 20:00 Uhr / Bewertung:

    Nachdenkenswert: Südpark, kurz vor Mittag, weißhaariger Mann mit Krücken in Begleitung von fremländisch gekleideter Frau, die auf ihn einredet. Dann verschwinden beide gemeinsam im öffentlichen WC, Krücken bleiben draußen an der Wand gelehnt. Pflegekraft?

  • Münchner Bürger am 22.03.2024 10:16 Uhr / Bewertung:

    Naja, da müssten wohl andere Parteien ran..und sämtlichen anderen europäischen Ländern geht das...
    Das gilt auch für die Schuldsprüche

  • Himbeergselchts am 21.03.2024 18:20 Uhr / Bewertung:

    Heute Mittag im Deutschlandfunk, erwähnte Faeser erstmals sog. Ausländerkriminalität. Nicht mehr Einzelfall, Tumult, Ereignis, Vorfall, Gruppe junger Männer, traumatisierter Täter, Jugendgruppe, psychischer Ausnahmezustand.
    Frau Faeser sagt, diese Fälle werden mit der „vollen Härte des Gesetzes… . „ also, wie bei Brokstedt, Silvester und Vorkommnissen… . „verfolgt und bestraft.“
    Wann das sein würde, konnte sie noch nicht sagen. Andere Politiker wollen mehr Sozialarbeiter einsetzen, damit die Menschen besser integriert werden. Die Sozialarbeiter müssen bloß noch geschnitzt werden. Die lebenden sind alle. Es sieht also gut aus. Sehr gut.

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