Körperkameras: Münchner Polizei zieht "überwiegend positive" Bilanz

Einigen sind die Kameras egal, andere werden durch sie ruhiger. Die Bundespolizei München hat sechs Monate lang "Bodycams" getestet und die Ergebnisse nun veröffentlicht. Ein Problem: Für den Umgang mit Betrunkenen reicht die technische Ausstattung nicht.
Nina Job |
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Ein halbes Jahr lang testete die Münchner Polizei die Körperkameras.
Bundespolizei Ein halbes Jahr lang testete die Münchner Polizei die Körperkameras.

München - Seit einem knappen halben Jahr testen Bundespolizisten am Hauptbahnhof sogenannte Bodycams – Mini-Kameras, die an der Uniform getragen werden. Am Dienstag zog die Polizei eine positive Halbzeitbilanz: „Die Bodycams sind ein sinnvolles und zweckmäßiges Einsatzmittel“, sagte Sprecher Wolfgang Hauner.

Vielen Bürgern fallen die Kameras gar nicht auf, ergab die Auswertung. Das liege aber wohl auch daran, dass einige Beamte nur weiße, statt auffällige gelbe Schilder mit der Aufschrift „Video“ oder „Videoüberwachung“ an der Uniform tragen.

Einen positiven Effekt haben die Kameras auf aggressive Bürger: „Vor allem bei Standardmaßnahmen erkennt man teilweise die abschreckende Wirkung. Sobald angekündigt wird, dass die Kamera eingeschaltet werden kann, reagieren viele weitestgehend kooperativ“, sagt Hauner.

Körperkameras zeichnen keinen Ton auf

Bei sehr gewaltbereiten „Störern“ verpuffe die Wirkung aber wieder: „Das Aggressionspotenzial überlagert dann die abschreckende Wirkung“, sagt Hauner. „Der Bodycam-Einsatz ist dem polizeilichen Gegenüber egal.“

Auch bei dem überwiegenden Teil der Einsätze im Hauptbahnhof können die Kameras – noch – wenig ausrichten. Sie betreffen Betrunkene, die Polizisten beleidigen und bedrohen. In der Erprobungsphase zeichnen die Cams aber noch keinen Ton auf. Ein weiterer Nachteil für die Beamten ist, dass ihnen oft kaum Zeit bleibt, die Kameras einzuschalten, da sich Situationen so schnell ändern.

Lesen Sie hier: Am Stachus - Polizeieinsatz bei Pegida-Kundgebung

Die Kameras wurden seit 19. Februar 125 Mal getragen und 21 Mal eingeschaltet. 17 Aufnahmen wurden wieder gelöscht, vier werden als Beweismittel für strafrechtliche Ermittlungen aufbewahrt.

Die Bundespolizisten bevorzugen übrigens die Kamera, die auf Brusthöhe getragen wird. Das Schultermodell finden sie unpraktischer.

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