Klinikum: Stadt leitet Sparkurs ein
Bis 2022 wird ein Viertel der Betten abgebaut, 400 Angestellten droht die Arbeitslosigkeit.
München - Die Therapie ist eingeleitet: Der Stadtrat hat gestern das Sanierungskonzept für das städtische Klinikum beschlossen. Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, muss das marode Unternehmen bis 2022 manch bitte Pille schlucken und manch schwere Operation überstehen. Fast jedes vierte Bett wird gestrichen, dazu kommt ein massiver Personalabbau.
Etwa 1900 der derzeit rund 8000 Beschäftigten werden ihren Job verlieren. Den Großteil der Stellen will die Stadt über Verrentung und natürliche Fluktuation abbauen. Etwa 400 Menschen aber droht die Arbeitslosigkeit. Diese will die Stadt zunächst weiter beschäftigen und umschulen lassen. 770 Millionen Euro wird der Klinik-Umbau nach heutiger Schätzung kosten. Die Standorte Bogenhausen und Neuperlach werden leicht aufgewertet, Schwabing und Harlaching radikal verkleinert.
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„Sehr schmerzhafte Einschnitte“ seien das, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Und der ehemalige Staatsminister Wolfgang Heubisch (FDP) prophezeite dem Klinikum „harte, harte Jahre“. Ohne die Sanierung hätte dem Klinikum allerdings die Pleite gedroht. Deshalb hat der Stadtrat gestern mit großer Mehrheit für den Sparkurs gestimmt.