Klinik-Chef: „Das hat uns kalt erwischt“

Klinik-Chef Axel Fischer spricht im Stadtrat über die in einem TV-Bericht gezeigten Missstände am Klinikum Harlaching.
von  Florian Zick
Nach einem TV-Bericht wieder in der Kritik:
das Klinikum Harlaching.
Nach einem TV-Bericht wieder in der Kritik: das Klinikum Harlaching. © AZ-Archiv

Harlaching - Nach der Wallraff-Reportage und den darin aufgedeckten Pflege-Missständen am Klinikum Harlaching musste Klinik-Chef Axel Fischer gestern im Stadtrat zum Rapport antreten.

Nachdem es die städtische Klinik-Gesellschaft zuletzt etwas aus den negativen Schlagzeilen herausgeschafft hatte, sagte Fischer, „hat uns dieser Fernsehbeitrag nun wieder kalt erwischt“. Die Klinikleitung sei den Vorwürfen detailliert nachgegangen und habe umgehend einen Krisenaufarbeitungsplan in Kraft gesetzt.

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Gegen eine Pauschalverurteilung der Mitarbeiter am städtischen Klinikum verwehrte sich Fischer aber. In der TV-Doku sei vor allem eine Pflegekraft zu sehen gewesen, die der Klinikleitung schon zuvor negativ aufgefallen sei und von der man sich deshalb auch schon vor einem halben Jahr getrennt habe. Die gezeigten Szenen jedenfalls „spiegeln nicht den täglichen Ablauf in Harlaching wieder“, so Fischer.

 

Wallraff-Aufnahmen nicht überbewerten

 

Der Klinik-Chef betonte, dass es mittlerweile verschiedenste Instrumente gebe, um Missständen frühzeitig auf die Spur zu kommen. Im Stadtrat selbst will man die Wallraff-Aufnahmen nicht überbewerten. „Ich bin mir sicher, dass man diese Reportage in mindestens 50 Münchner Kliniken ganz genauso hätte drehen können“, sagte Horst Lischka (SPD), betonte aber auch, dass die Stadt auf das Niveau der Pflege ein Auge haben werde.

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Auch wenn bei der laufenden Kliniksanierung harte Einschnitte unvermeidbare seien, ergänzte CSU-Stadtrat Hans Theiss, „bei der Pflege wird auch in Zukunft nicht gespart“.

 

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