Klimakleber in der Pinakothek in München: Keine sichtbaren Schäden an Rubens-Gemälde

Die Klebeaktion in der Alten Pinakothek in München hatte deutschlandweit für Aufregung gesorgt. Am Montag standen die Klimakleber erneut vor Gericht.
AZ/dpa |
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"Der bethlehemitische Kindermord" von Peter Paul Rubens in der Alten Pinakothek in München: Am Amtsgericht München läuft der Prozess gegen Klima-Aktivisten, die sich im vergangenen August am Rahmen des Gemäldes festgeklebt hatten. (Archivbild)
"Der bethlehemitische Kindermord" von Peter Paul Rubens in der Alten Pinakothek in München: Am Amtsgericht München läuft der Prozess gegen Klima-Aktivisten, die sich im vergangenen August am Rahmen des Gemäldes festgeklebt hatten. (Archivbild) © Bayerische Staatsgemäldesammlungen/dpa

München - Eine Klebeaktion von Klimaaktivisten am Rahmen eines Rubens-Gemäldes in der Alten Pinakothek in München hat nach Aussage einer Sachverständigen keine sichtbaren Spuren hinterlassen.

Schäden an der hauchdünnen Goldschicht des Rahmens und an der darunterliegenden Schicht seien so ausgebessert worden, dass normale Besucher sie nicht mehr erkennen könnten, sagte eine Restauratorin am Montag in einem Prozess gegen drei Männer vor dem Amtsgericht München.

Klimakleber in München vor Gericht: An Rubens festgeklebt

Zwei 25 und 60 Jahre alten Angeklagten wird gemeinschädliche Sachbeschädigung vorgeworfen. Sie hatten ihre Fingerspitzen im August 2022 mit Sekundenkleber am Rahmen des Gemäldes "Der Bethlehemitische Kindermord" von Peter Paul Rubens (1577-1640) festgeklebt, wie sie selbst einräumten.

Bei einem 24-Jährigen, der die Klebeaktion nach eigenem Bekunden gefilmt hatte, geht es um Beihilfe. Als Motivation nannten die drei die Untätigkeit der Politik angesichts der Entwicklung des globalen Klimas.

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Nach Ansicht der Verteidigung wurde der Rahmen durch den Vorfall aufgewertet. Es handele sich um ein Unikat der Aktionskunst, sagte die Verteidigerin des 60-jährigen.

Der Anklage zufolge minderte die Aktion dagegen den auf bis zu 50.000 Euro geschätzten Wert des Rahmens um etwa 5.000 Euro. Die Schäden an der gewebten Wandbespannung hinter dem etwa drei mal zwei Meter großen Gemälde durch kleine Kleber-Spritzer bezifferten die Ermittler mit rund 6.000 Euro.

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4 Kommentare
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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 24.05.2023 07:13 Uhr / Bewertung:

    wann endlich hört diese Verniedlichung von StraftäterInnen auf? Mehrere Mitglieder der Letzten Generation haben inzwischen deutlich über das Ziel gesprochen, den Kapitalismus zu beseitigen. Es geht um eine Umwälzung der Demokratie, wie sie bei uns herrscht. organisierte Kriminalität(diverse Artikel und Berichte dazu bei angesehenen Online-Zeitungen!), unter dem Deckmantel hehrer Umweltziele, mit dem großen Plan einer Attacke auf das System. Das sind keine Klimakleber.
    (der Zensur hier würde ich bitten, sich inhaltlich selbst zu informieren, bevor einem User ein Verstoß gegen Regeln unterstellt wird!)

  • Durchblicker am 22.05.2023 20:53 Uhr / Bewertung:

    Die Argumentation der Verteidigung ("Aufwertung") ist ziemlich dreist - passend zum Verhalten der Mandanten!

  • bimslmeier am 22.05.2023 21:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Durchblicker

    Wenn die Verteidigung das ernst gemeint hat, dann hätte Sie den Sinn der Aktion selber nicht ganz verstanden. Dass alles, sogar Kunstwerke und die Natur, der Boden, die CO2-Emissionen in Geld bewertet werden, das ist ja der Systemfehler! Geldinteressen stecken dahinter, wenn das superreiche eine Prozent den Ast absägt, auf dem alle sitzen. Wenn die Lebensgrundlagen aus Angst um letztlich hinfällige Geldbeträge zerstört werden. Die Aktion der Mandanten halte ich nicht für dreist, eher für krass, aber berechtigt, um unsere "Wertegesellschaft" aufzurütteln. Offensichtlich sind sind ja so vorgegangen, dass nur minimale Schäden an der Kunst entstanden sind.

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