Klimakleber verzichten auf Blockade am Mittwoch - für Radio-Sendezeit

München - Kurz nach acht Uhr in der Früh haben sich am Dienstag sechs Aktivisten der "Letzten Generation" in Mittersendling festgeklebt: Sie blockierten am Mittleren Ring die Abfahrt von der Brudermühlstraße in die Plinganserstraße. Laut Polizei waren es insgesamt vier Fahrspuren.
Mittlerer Ring: Klimakleber blockieren Abfahrt
Drei Aktivisten saßen auf der Straße in Fahrtrichtung zur Sylvensteinstraße, zwei davon waren festgeklebt. Drei weitere blockierten die Straße in Richtung Harras, auch hier waren zwei von dreien festgeklebt.
Über 50 Fahrzeuge, darunter ein Bus, hat die Polizei gezählt, die wegen der Blockade nicht weiterfahren konnten.
Die Polizei hat dann, wie schon vergangene Woche, den Aktivisten einen anderen Versammlungsort zugewiesen, wie sie mitteilt. Die Aktivisten lehnten den aber ab, weshalb die Polizei dann die Versammlung auf- und die vier Klimakleber von der Straße ablöste. Rund eine Stunde nach Beginn der Aktion war die Straße für den Verkehr wieder frei. Die Aktivisten konnten nach der Aufnahme der Personalien gehen – gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung im Straßenverkehr und wegen Verstößen nach dem Versammlungsgesetz eingeleitet. Sie fordern mit ihrem Protest eine "geloste Notfallsitzung" in Form eines Gesellschaftsrats, der sich mit der Klimakatastrophe befassen soll.
Blockade am Mittwoch für Sendezeit im Radio abgesagt
Ursprünglich war auch für Mittwoch eine Blockade geplant. Nach einer Einladung zu einem Münchner Radiosender wollen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation jedoch auf eine geplante Blockade verzichten. Stattdessen seien am Mittwoch zwei Klimaaktivisten beim Sender "Radio Gong 96.3" zu Gast, um über die Forderungen der Gruppe zu sprechen, sagte eine Sprecherin der Gruppe am Dienstag.
Ein Moderator des Senders hatte der Gruppe Sendezeit angeboten, falls diese im Gegenzug auf eine Blockade verzichtet. "Ihr könnt allen sagen, was Euch wichtig ist", sagte Mike Thiel nach Angaben des Senders. "Ohne Polizei und verärgerte Autofahrer, die sonst durch Euch im Stau stehen würden."