Kleingärtner-Krach: CSU fordert mehr Parzellen in München

Hobby-Gärtner sollen mehr Platz bekommen – etwa in Freiham. Das fordert jetzt auch die CSU. Doch die Kleingartenbesitzer sind trotzdem skeptisch.
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Noch vor Jahren galt der typische Kleingärtner als vergreist und spießig. Doch das Klischee vom Gartenzwerg auf dem Rasen und exakt gestutzten Hecken ist passé.
Noch vor Jahren galt der typische Kleingärtner als vergreist und spießig. Doch das Klischee vom Gartenzwerg auf dem Rasen und exakt gestutzten Hecken ist passé. © Sebastian Willnow/dpa

München - Nirgendwo werde der Kopf schneller frei als im Garten. Da ist sich Friedrich Pils sicher – und er muss es wissen, schließlich bepflanzt er schon seit 35 Jahren eine Gartenparzelle und ist Chef des Münchner Kleingartenverbands. 4.000 Menschen, schätzt Pils, warten in München auf einen Garten, jeden Tag bekomme er Anrufe.

CSU: Hobby-Gärtner sollen mehr Platz bekommen

Pils erinnerte im AZ-Interview deshalb vor Kurzem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an sein Versprechen, im Neubaugebiet Freiham 150 neue Parzellen zu schaffen.

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Nun fordert auch die CSU, dass die Stadt mehr Kleingärten verwirklichen muss. CSU-Stadtrat Alexander Reissl stellt am Mittwoch gleich mehrere Anträge, die im Grunde alle ein Ziel haben: Die Hobby-Gärtner sollen in einer Stadt, die immer weiter wächst und wo immer mehr Grün zugebaut wird, mehr Raum bekommen.

Alexander Reissl (CSU).
Alexander Reissl (CSU). © CSU

Mehr Wohnungen und mehr Gärten für München: Ist das möglich?

Tatsächlich gibt es, so schilderte es Friedrich Pils, in keiner deutschen Großstadt so wenig Schrebergärten wie in München. Umgerechnet auf die Fläche gibt es sogar in Frankfurt dreimal so viele, schreibt auch die CSU in ihrem Antrag.

Dass allerdings wohl noch viel mehr Menschen nach einer günstigen Wohnung als nach einer Gartenparzelle suchen, ist Alexander Reissl bewusst. Er glaubt aber, dass München beides haben kann: mehr Gärten und mehr Wohnungen - etwa in Freiham, wo im Westen auch ein Landschaftspark entstehen soll. Außerdem schlägt Reissl vor, die bestehenden Anlagen zu erweitern - zum Beispiel, indem man die Grünflächen dort zu Parzellen umbaut.

Dieter Reiter gab am Montag bekannt, dass er sein Versprechen, in Freiham Gärten zu schaffen, nicht vergessen habe. Es sei weiterhin eine 4,5 Hektar große Fläche in Freiham geplant. Dass dort tatsächlich eines Tages Salatköpfe wachsen, da ist Pils noch skeptisch. "Ich wäre begeistert. Allerdings fehlt mir der Glaube."

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7 Kommentare
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  • Realist am 14.07.2021 21:50 Uhr / Bewertung:

    Herr Reissl schlägt vor, Grünflächen zu Kleingärten umzugestalten. Das ist eine sinnfreie Idee, denn diese Maßnahme würde Flächen für die Allgemeinheit reduzieren. Nicht jeder will einen Garten, sucht aber dennoch Platz und Freiraum. Freie und für jedermann zugängliche Grünflächen und Parks sind in einer immer größeren werdenden Stadt dringend erforderlich. Was eher hilft, ist die strikte Begrenzung des Zuzugs. Die Stadt ist ohnehin schon mehr als voll und immer weniger lebenswert. Hierfür könnte sich die CSU einsetzen.

  • Fußball-Fan am 14.07.2021 19:30 Uhr / Bewertung:

    Die CSU springt da als Trittbrettfahrer auf einen Zug auf, den SPD und Grüne längst auf den Weg gebracht haben.

  • Realist am 15.07.2021 00:03 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Was haben sie denn auf den Weg gebracht?

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