Kita in Zeiten von Corona: Mein Sohn, der Ritter mit Radlhelm
München - Weil mein Job als Stadtführer krisenbedingt ruht und meine Frau zur Zeit im Theater voll beschäftigt ist, kann ich meine Vater-Rolle jetzt ganztägig gut ausfüllen. Jeden Morgen radle ich Lion zur Einsteinstraße, in eine der 1.400 Münchner Kitas. Seine jüngere Schwester Nora bringe ich vorher in ihrer Krippe vorbei, sie sitzt auf meinem Fahrradrücksitz. Beide Kinder sind gern unter Freunden. Sogar Masken mögen sie, die in München ab dem Alter von sechs Jahren angelegt werden sollen. Wäre auch ohne kein Problem. Laut Gesundheitsminister Spahn haben Kinder erst ab 13 Jahren einen relevanten Infektionsanteil.
Warme Kleidung für die Kita
Kürzlich haben wir Lions sechsten Geburtstag gefeiert. Da war ein Besuch in der von Karl Valentin besungenen Burg Grünwald fällig. Lion hat sich als Ritter verkleidet, mit Holzschwert, Radlhelm und Maske als Visier. Für die Kita ziehen wir ihn immer warm an. Denn alle 20 Minuten muss mindestens drei Minuten gelüftet werden, so hat es ja die Bundeskanzlerin persönlich empfohlen. Am besten gefällt Lion im Kindergarten, dass sie alle zusammen spielen dürfen, sobald die sogenannte Vorschule aus ist. Sogar von einer Kissenschlacht hat er mal erzählt.
Seit September gilt ein Hygienepaket in den Tageshorten. Unterschieden wird nach drei Stufen. In der zweiten, der gelben Phase zum Beispiel, werden die Kinder in festen Gruppen möglichst von stets derselben Person betreut, sie dürfen sich nur in ihrer Gruppe und nicht frei im Haus bewegen.
AZ-Reporter Karl Stankiewitz führt für die Bayerische Staatszeitung selbst seit Januar ein Corona-Tagebuch: www.bsz.corona-tagebuch.de
Haben Sie eine Corona-Geschichte? Schreiben Sie uns! leseforum@az-muenchen.de
- Themen:
- München