Kippe, Kaugummi, Karton: Die Bußgelder für Müllsünden in München
München - Wer eine Zigarettenkippe auf die Straße wirft, den Kaugummi in den Gully spuckt oder ein Taschentuch anderswo als im Mülleimer entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Gegebenenfalls droht dann auch ein Bußgeld.
Verschmutzungen öffentlicher Flächen wie die eben beschriebenen Beispiele nehmen leider immer weiter zu. Zur Abschreckung fordern viele Kommunen deshalb empfindlichere Strafen – also höhere Bußgelder – für Müllsünder.
Müllsünden: Diese Bußgelder sind in München fällig
Der Bayerischen Staatskanzlei zufolge liegt das Bußgeld für kleinere Gegenstände, die unrechtmäßig entsorgt werden, bei 20 Euro. Dazu zählen unter anderem Zigarettenschachteln, Pappbecher, Taschentücher, Inhalte von Aschenbechern, Stoffreste, Obst- und Lebensmittelreste sowie flüssige Abfälle bis zu einem halben Liter.
Bei etwas größeren Gegenständen, die nicht im Müll, sondern beispielsweise einfach auf die Straße geworfen werden, werden schon 35 Euro fällig. Beispiele: Zeitungen, Plastikbeutel, Taschen, Plastikflaschen, Verpackungsmaterialien, Kartons, Kochtöpfe, Blechdosen oder Kleidungsstücke.
Zwischen 35 und 80 Euro Bußgeld muss man mitunter für scharfkantige, ätzende und schneidende Gegenstände zahlen. Dazu zählen Glasflaschen oder Blech- und Eisenreste.
Drei Monate lang braucht ein Papiertaschentuch, bis es verrottet ist. Papier und Pappe benötigen rund zwei Jahre, bei Kaugummis und Zigaretten kann der Prozess sogar bis zu fünf Jahren dauern. Und dann gibt es noch Kunststoffe, wie zum Beispiel Alufolie, die überhaupt nicht verrotten. Zeitspannen, die deutlich machen: Die Müllsünden können nicht nur zulasten des Geldbeutels gehen, auch und vor allem die Umwelt leidet darunter.

Tausende Mülleimer und rund 400 Beschäftigte in München
Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten gilt München als verhältnismäßig sauber und wenig vermüllt. Rund 400 Beschäftigte kümmern sich mit insgesamt mehr als 250 Reinigungsfahrzeugen um die Reinigung des öffentlichen Straßenraums – also Straßen, Gehwege, Plätze und Fußgängerzonen im "Vollanschlussgebiet", was ungefähr den Bereich innerhalb des Mittleren Rings und den Kernbereich von Pasing umfasst.
"Insgesamt hat die Straßenreinigung im Vollanschlussgebiet rund 2.000 Abfallbehälter aufgestellt. Mehr als 5.000 weitere Abfalleimer stehen in den städtischen Grünanlagen. Die Größe und die Anzahl der Behälter werden stets den örtlichen Erfordernissen angepasst", teilte das städtische Baureferat auf AZ-Anfrage mit.
Die Reinigung erfolgt zwischen einmal wöchentlich und bis zu zweimal täglich. "Dieser Rhythmus richtet sich nach dem örtlich festgestellten und mit den Bezirksausschüssen abgestimmten Bedarf", so das Baureferat weiter.
Und auch für die Zamperl in der Stadt wird einiges getan: Aktuell sind 36.000 Hunde in München gemeldet, die täglich mehr als fünf Tonnen Kot produzieren. Um die Entsorgung für die Münchner Hundehalter problemfreier zu gestalten, hat das Baureferat mittlerweile über 800 Gassibeutel-Spender bereitgestellt, die auch regelmäßig befüllt werden.
Was tut München noch für die Sauberkeit des öffentlichen Raums?
Schon seit Jahren appelliert das Baureferat mit Öffentlichkeitskampagnen an das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger: Bereits im Mai 2017 gaben Oberbürgermeister Dieter Reiter und die damalige Baureferentin Rosemarie Hingerl die Öffentlichkeitskampagne "Rein. Und sauber" bekannt. Seitdem können alle Bürger Verunreinigungen und Müll im öffentlichen Raum über das entsprechende Servicetelefon (089 - 233 96296) oder online unter info@muenchenreinundsauber.de melden.
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