Kindheit in den 50ern: Münchner Kindl und ihre Nachkriegs-Welt
München - Kinder in München waren eines der Lieblingsmotive von Rudi Dix, jenem legendären Fotografen, der so wenig Lust auf gestellte Fotos hatte - und so ein wunderbarer Chronist echten Münchner Lebens geworden ist.
1950er Jahre: München so anders als heute
Vier dicke Ordner ausschließlich mit Kinderfotos stünden in seinem Archiv, heißt es im Vorwort zum schon 1997 erschienenen Band "Kindheit in der Stadt in den 50er Jahren", und da sind die Bilder seiner Tochter, die ebenfalls in den 50ern aufwuchs, noch nicht einmal mitgerechnet.
Kinder spielen in den Ruinen
Jene, die damals selbst klein (oder schon ein bisserl größer) waren, mögen sich bei den Fotos staunend erinnern, für alle Nachgeborenen ist es eine wunderbare Möglichkeit, einzutauchen in eine Zeit, als München so anders war als heute.
Kaputter, ja, natürlich, das fällt dem heutigen Betrachter schnell auf, die Zerstörung der alliierten Bomben lag ja erst wenige Jahre zurück. Aber es ist auch viel Leben auf den Straßen, die Kinder spielen in den Ruinen.
Dix fotografierte schuftende Kinder beim Ziegelfahren, einen Hinterhoftrompeter mit seinem Publikum, fröhliche Kinder, die selbst im Schutt Theater spielen. Wie anders als heute - und welch sehenswerte untergegangene Münchner Lebenswelt!
"Kindheit in München in den 50er Jahren" von Rudi Dix und Heinz Gebhardt ist 1997 im Wartberg-Verlag erschienen. Es ist nur noch gelegentlich antiquarisch zu bekommen.
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