Keine Sonderöffnung für Münchner Souvenirhändler

Eine Sonderöffnung für Souvenirstandl in München kommt wohl nicht. Die Betreiber sind stocksauer.
Irene Kleber |
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München - Günter Malescha ist tief enttäuscht. Um nicht zu sagen: Er ist stockwütend. Es wird nämlich nun doch nichts werden mit der ersehnten Sonntags-Öffnung für die rund 15 Souvenir-Läden in der Münchner City.

Dem Standlbetreiber (65), der seit 40 Jahren im Kiosk am Marienplatz Postkarten, München-T-Shirts und andere Souvenirs an Touristen verkauft, ist nämlich zugetragen worden, dass der Stadtrat nächste Woche eine Sonntagsöffnung für ihn und seine Innenstadtkollegen ablehnen wird – nach schon zweimaliger Vertagung. Weil die SPD im Rathaus überraschend doch gegen ihren eigenen Antrag vom letzten Jahr stimmen will.

Marienplatz: Kein Souvenirverkauf an Sonntagen

Damit bliebe es dabei, dass Souvenirs in München sonntags nur in der Arena in Fröttmaning und im Olympiapark verkauft werden dürfen – wie in vielen touristischen Orten in Bayern auch. Nur ausgerechnet um den Marienplatz eben nicht. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für uns Souvenirverkäufer", sagt Malescha zur AZ. "Ganz zu schweigen von der Missachtung der München-Gäste, die sonntags – außer bei der Gastronomie – vor verschlossenen Türen stehen. Bei den Millionen Tagesgästen ist das ein blanker Witz."

Dass die Rathaus-SPD einknickt, dürfte am Einfluss der Gewerkschaft Verdi liegen. Die lehnt Sonntagsöffnungen grundsätzlich ab. Man hat dort Sorge, dass bei einer Sondergenehmigung für City-Souvenirstandl ein Schlupfloch entstehen könnte, das dann auch andere Geschäfte nutzen, um sonntags aufzusperren. Auch die Kirchen pochen darauf, dass die Ladenschlusszeiten nicht weiter gelockert werden.

Kann der Stadtrat noch umgestimmt werden?

Dabei sei die Sonntagsöffnung, zumal in den Sommermonaten, für ihn überlebenswichtig, sagt Malescha. Gerade zwischen Mai und dem Wiesn-Ende im Oktober machen die Souvenirhändler ihr Hauptgeschäft, während sie im Winter letztlich draufzahlen würden. "Ohne die Sonntage entgeht mir im Sommer jeden Monat ein Viertel meines Umsatzes. Das ist existenzgefährdend."

Die nächsten Tage wollen die Souvenirverkäufer nochmal für Überzeugungsarbeit im Rathaus nutzen. Den Stadtrat umstimmen – dürfte schwer werden.

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