Keine Maibäume an Schulen und Kitas? Bildungsreferat beendet Streit
Maibaum-Posse: Die CSU will erfahren haben, dass Maibäume vor Schulen und Kitas verschwinden sollen und sieht das bayerische Brauchtum in Gefahr. Das Bildungsreferat wehrt sich gegen die Vorwürfe.
München - Der Maibaum ist in Bayern ein wichtiges Kulturgut - auch für Schulkinder in München. Doch droht dem traditionsreichen Brauchtum des Maibaumaufstellens auf dem Gelände von Schulen das Aus? Das befürchtete zumindest die Stadtrats-CSU, nachdem das Referat für Bildung und Sport den Abbau eines Maibaums einer Waldbperlacher Grundschule angeordnet hatte.
Wie die "SZ" berichtet, will CSU-Fraktionschef Hans Podiuk erfahren haben, dass das Bildungsreferat alle Maibäume, die auf dem Gelände von Schulen oder Kindertagesstätten stehen, entfernen will - angeblich weil man die Sicherheit für die Kinder nicht mehr gewährleisten könne.
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Laut Bildungsreferat ist diese Befürchtung aber völlig unbegründet: "Die Entfernung von Maibäumen erfolgt nur dann, wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine solche Anordnung ist folglich nur in Einzelfällen relevant. Damit existiert keine generelle Anordnung, Maibäume an Schulen und Kitas in München zu entfernen", heißt es in einer Mitteilung.
Waldperlacher Grundschule muss Maibaum abbauen
Grund für die Maibaum-Posse war die Grundschule in der Gänselieselstraße in Waldperlach. Dort musste ein, erst 2015 aufgestellter, Maibaum wieder abgebaut werden - laut Bildungsreferat weil er von Schimmel befallen war und umzustürzen drohte.
Der Maibaum wurde jedoch nicht ersatzlos abgebaut. Die Schule hat bereits ein neues Exemplar errichtet. Das Bildungsreferat hat lediglich angeordnet, die Standsicherheit des neuen Maibaums zu überprüfen, "da bislang keine Nachweise über eine fachgerechte Errichtung vorliegen."
"Axt ans bayerische Brauchtum"?
Dass die CSU-Stadtratsfraktion überhaupt auf das Maibaum-Problem aufmerksam wurde, hat sie offenbar dem CSU-Landtagsabgeordneten Markus Blume zu verdanken. Der hat dort nämlich ein schulpflichtiges Kind und wetterte laut "SZ" selbst gegen die vermeintlichen Pläne des Bildungsreferats: "Da legt man die Axt ans bayerische Brauchtum." Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Hans Podiuk meinte daraufhin, er habe diese Anordnung für einen "verspäteten Aprilscherz gehalten."
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Am Dienstag stellte Podiuk dann eine Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter, ob auch unbürokratischere Lösungen geprüft worden seien. Zusätzlich fragte er, ob es einen "adäquaten Ersatz in der Traditionspflege und Heimatkunde" für die betroffenen Schulen Kitas gebe - umsonst, wie sich jetzt glücklicherweise herausgestellt hat.
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