Keine Maibäume an Schulen und Kitas? Bildungsreferat beendet Streit

Maibaum-Posse: Die CSU will erfahren haben, dass Maibäume vor Schulen und Kitas verschwinden sollen und sieht das bayerische Brauchtum in Gefahr. Das Bildungsreferat wehrt sich gegen die Vorwürfe.
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Maibaum gehört zum bayerischen Kulturgut. Doch vor Schulen und Kitas soll es ihn jetzt nicht mehr geben.
dpa Der Maibaum gehört zum bayerischen Kulturgut. Doch vor Schulen und Kitas soll es ihn jetzt nicht mehr geben.

Maibaum-Posse: Die CSU will erfahren haben, dass Maibäume vor Schulen und Kitas verschwinden sollen und sieht das bayerische Brauchtum in Gefahr. Das Bildungsreferat wehrt sich gegen die Vorwürfe.

München - Der Maibaum ist in Bayern ein wichtiges Kulturgut - auch für Schulkinder in München. Doch droht dem traditionsreichen Brauchtum des Maibaumaufstellens auf dem Gelände von Schulen das Aus? Das befürchtete zumindest die Stadtrats-CSU, nachdem das Referat für Bildung und Sport den Abbau eines Maibaums einer Waldbperlacher Grundschule angeordnet hatte.

Wie die "SZ" berichtet, will CSU-Fraktionschef Hans Podiuk erfahren haben, dass das Bildungsreferat alle Maibäume, die auf dem Gelände von Schulen oder Kindertagesstätten stehen, entfernen will - angeblich weil man die Sicherheit für die Kinder nicht mehr gewährleisten könne.

Lesen Sie hier: Söder bekommt die Salvatorkette der Königstreuen

Laut Bildungsreferat ist diese Befürchtung aber völlig unbegründet: "Die Entfernung von Maibäumen erfolgt nur dann, wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine solche Anordnung ist folglich nur in Einzelfällen relevant. Damit existiert keine generelle Anordnung, Maibäume an Schulen und Kitas in München zu entfernen", heißt es in einer Mitteilung.

 

Waldperlacher Grundschule muss Maibaum abbauen

 

Grund für die Maibaum-Posse war die Grundschule in der Gänselieselstraße in Waldperlach. Dort musste ein, erst 2015 aufgestellter, Maibaum wieder abgebaut werden - laut Bildungsreferat weil er von Schimmel befallen war und umzustürzen drohte.

Der Maibaum wurde jedoch nicht ersatzlos abgebaut. Die Schule hat bereits ein neues Exemplar errichtet. Das Bildungsreferat hat lediglich angeordnet, die Standsicherheit des neuen Maibaums zu überprüfen, "da bislang keine Nachweise über eine fachgerechte Errichtung vorliegen."

 

"Axt ans bayerische Brauchtum"?

 

Dass die CSU-Stadtratsfraktion überhaupt auf das Maibaum-Problem aufmerksam wurde, hat sie offenbar dem CSU-Landtagsabgeordneten Markus Blume zu verdanken. Der hat dort nämlich ein schulpflichtiges Kind und wetterte laut "SZ" selbst gegen die vermeintlichen Pläne des Bildungsreferats: "Da legt man die Axt ans bayerische Brauchtum." Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Hans Podiuk meinte daraufhin, er habe diese Anordnung für einen "verspäteten Aprilscherz gehalten."

Lesen Sie hier: Zeitreise in die Bräuche vergangener Generationen

Am Dienstag stellte Podiuk dann eine Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter, ob auch unbürokratischere Lösungen geprüft worden seien. Zusätzlich fragte er, ob es einen "adäquaten Ersatz in der Traditionspflege und Heimatkunde" für die betroffenen Schulen Kitas gebe - umsonst, wie sich jetzt glücklicherweise herausgestellt hat. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.