Keine Kita-Plätze: Verzweifelte Eltern schreiben offenen Brief an OB Dieter Reiter

In einem offenen Brief beklagen Münchner Eltern den Mangel an Kitaplätzen in München. Sie fordern mehr Plätze.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In München ist es schwierig, einen Kitaplatz zu finden. (Symbolbild)
In München ist es schwierig, einen Kitaplatz zu finden. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

München - "Mütend", also eine Mischung aus "müde" und "wütend" sind die Eltern, die sich in einem offenen Brief an die Stadtspitze wenden. In ihrem Brief beklagen sie die aktuelle Situation, wenn es darum geht, einen Platz in einer Kindertagesstätte zu finden. Die Platzvergabe im städtischen Kita-Finder für den kommenden Herbst ist am 17. März gestartet. Für Eltern, die über das städtische Portal keinen Platz bekommen haben, beginnt damit eine stressige Zeit in der Hoffnung, auf anderem Wege noch irgendwie einen Platz für ihr Kind zu finden.

Offener Brief: Das fordern die Eltern 

In ihrem Brief an die Bürgermeister fordern die Eltern:

  • Einen Kitaplatz für jedes Kind ab einem Jahr,
  • dass die Kommune und der Freistaat dem Ausbau der Kitas und Krippen eine höhere Priorität gibt.
  • dass der Beruf der Erzieher und Kinderpfleger und deren Ausbildung attraktiver gemacht wird, auch finanziell.
  • dass die Informationen zu den Möglichkeiten der Kinderbetreuung gebündelt und leicht zugänglich gemacht werden.
  • dass die Platzvergabe gerecht und transparent geschieht.

Notlösung: Teure private Kita-Plätze

Die Eltern haben sich in der Facebook-Gruppe "KiTa Platz München - suche und finde" selbst organisiert. Dort geben verzweifelte Mütter und Väter ihre Gesuche ein oder es werden freie Plätze geteilt. Einige berichten von teuren privaten Plätzen als Notlösung oder von Kitas in anderen Stadtvierteln, die sie zähneknirschend akzeptieren. Die Gruppe zählt knapp 2.800 Mitglieder. 

Lesen Sie auch

Konkurrenz, Kritik und Versäumnisse

In ihrem Brief beschreiben die Eltern, dass durch den Mangel an Plätzen unter Eltern eine Konkurrenzsituation entstehe. Sie berichten von Bestechungsversuchen, um sich einen Platz zu ergattern und kritisieren, dass oft gute Beziehungen und viel Vorwissen der Eltern nötig sein, um einen Platz zu finden. Die Landesregierung und die Stadt habe es versäumt, "rechtzeitig für ausreichende und gute Betreuungsplätze zu sorgen". 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 06.04.2022 16:16 Uhr / Bewertung:

    Ein Krippenplatz kostet der Kommune ca. 4.000 Euro pro Kind. Gebt die Hälfte davon den Müttern, damit sie zu Hause bleiben können. Für das Kleinkind bzw. Säugling von 0-3 eh das Beste.
    Und dann das häßliche Wort "Kita". Aus der DDR übernommen. Man spricht von Kinderkrippen für alle Windelpiraten von 0-3 und von Kindergärten von 3-6 Jh. "Kindergarten" ist ein schönes Wort, welches auch in einigen anderen Ländern übernommen wurde. Nur bei uns heisst es "Kita".
    Von der DDR übernommen wurde die Unsitte, bereits die Allerkleinsten in Fremdbetreuung zu stecken. Bei uns war ja bis zur Wiedervereinigung die Krippen-Betreuung eher verpönt, halt sozialistisch angehaucht.
    Man braucht ja nur mal die Bücher von Prof. Hellbrügge vom hiesigen Kinderzentrum zu lesen, was dieser über die negativen Langzeitfolgen der Krippenbetreuung beschreibt.

  • Andi K. am 06.04.2022 15:37 Uhr / Bewertung:

    Kitaplätze? Vor fünfzig Jahren waren kaum Plätze nötig, da reichte ein durchschnittlicher Alleinverdiener in der Familie und die Kinder mußten nicht zwischen Elternhaus und Kita hin und hergeschoben werden.

  • Münchner1972 am 08.04.2022 13:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Andi K.

    Da wurde aber noch nicht viermal im Jahr in den Urlaub gefahren oder geflogen!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.