"Kein Bedarf" an der Fläche: Wie bitte?

München ist eine sehr reiche Stadt, hat aber ein sehr großes Problem: Es fehlen einigermaßen bezahlbare Wohnungen. Das Rathaus wird das Problem nicht alleine lösen – und doch muss die Stadt kaufen, kaufen, kaufen.
Wo auch immer noch Flächen frei werden, sollte sie alles versuchen, um Mietwohnungen für Gering- und Durchschnittsverdiener zu bauen. Es geht nicht nur um Symbolik: Einzelne Wohnblöcke strahlen auf die Umgebung aus – und helfen, bunt gemischte Stadtteile zu erhalten. In der Stadt-Politik haben das eigentlich (fast) alle erkannt.
Umso befremdlicher ist der aktuelle Fall aus Freimann. Dort soll jetzt ausgerechnet der Bauherr, der am Nockherberg Luxuswohnungen errichtet, zum Zug kommen. Offensichtlich kann man auf der Fläche Wohnungen bauen. Die Stadt aber sah – so die offizielle Begründung „keinen Bedarf“ (!) für das Areal. Und kaufte nicht.
Wie bitte? Die SPD sucht Wege, die Bodenpreise gesetzlich zu deckeln. So lange es nicht so weit ist, mag "zu teuer" gelegentlich ein gutes Argument sein, nicht zu kaufen. Schließlich geht es um Steuergeld. „Kein Bedarf“ hingegen ist in München kein Argument mehr. Dafür ist die Lage zu ernst. Bitte noch mal nachdenken, liebe Politiker! Und versuchen, doch noch an das Gelände ranzukommen.
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