Karstadt am Hauptbahnhof: Wird er doch anders aussehen?

Statt dem Gewinner soll der zweite Platz auf dem Karstadt-Areal am Münchner Hauptbahnhof gebaut werden, fordert die CSU.
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Wie ein grüner Zopf sieht der Entwurf von dem Büro BIG Partners Limited aus. Allerdings machte er nur den zweiten Platz.
Wie ein grüner Zopf sieht der Entwurf von dem Büro BIG Partners Limited aus. Allerdings machte er nur den zweiten Platz. © BIG Bjarke Ingels Group

München - Eigentlich steht bereits fest, wie das Areal zwischen Hauptbahnhof und Stachus, wo sich heute der Karstadt befindet, aussehen soll: Es wird ein Glasbau mit unterschiedlich hohen Ebenen, mit grünen Terrassen.

Zweitplatzierter Entwurf wirkt für Stadträte spektakulärer

Der berühmte Architekt David Chipperfield gewann mit dieser Idee den Wettbewerb. Der Entwurf überzeugte durch seine "sehr subtile Einfügung in den städtischen Kontext". So begründete die Jury ihre Entscheidung.

Doch einigen Stadträte gefällt der zweite Sieger von dem Büro BIG Partners Limited besser. Dieser Entwurf wirkt spektakulärer: Er sieht eine große grüne Dachlandschaft vor, die als "Stadtschwamm" für Regenwassergewinnung dienen soll und der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Die CSU machte deshalb gestern eine, wie es selbst formuliert, "ungewöhnliche wie notwendige Forderung": Die Stadt soll vorschlagen, dass doch der zweitplatzierte Entwurf gebaut wird. Weil es sich allerdings um keine städtische, sondern um eine private Fläche handelt, müsste die Stadt wohl erst die Grundstückseigentümergesellschaft Signa überzeugen.

Bebauungsplan der Stadt legt nur groben Rahmen eines Gebäudes fest

CSU-Chef Manuel Pretzl findet jedoch, dass es diese Anstrengung wert wäre. "Wir können der Stadtgesellschaft kein Gebäude vor die Nase setzen, das von Anfang an mit Zweifeln behaftet ist", sagt er.

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Auch dem Chef der SPD-Fraktion Christian Müller hätte der zweite Sieger besser gefallen. Allerdings sieht er keine Möglichkeit, dass die Stadt den Bauherren dazu zwingt, diesen zu bauen. Denn die Stadt muss zwar voraussichtlich vor Baubeginn einen neuen Bebauungsplan beschließen, dieser legt jedoch nur den groben Rahmen eines Gebäudes, etwa seine Höhe und Nutzung, fest.

Dass sich die Stadt hinterher einmischt, sei zudem ein Affront gegen die Experten im Preisgericht, findet Müller. Tatsächlich heißt ein erster Platz für einen Architekten nicht immer, dass er auch bauen darf: Beim Neubau des Luxushotels Mandarin Oriental in der Altstadt soll der dritte Sieger verwirklicht werden.

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  • Rosinerl am 12.05.2022 09:14 Uhr / Bewertung:

    Die Begrünung von Dächern hat noch nie funktioniert. Pflanzen wollen Wurzeln, aber da wo die Wurzeln hinwollen ist dann ein Dach. Das führt relativ schnell zu undichten Dächern. Nach kurzer Zeit muß dann das Dach erneuert werden, weil das, was woanders nicht funktioniert hat, auch hier nicht funktioniert. Abgesehen davon ist es häßlich. Schade, daß man die alten Fassaden nicht wieder herstellt. Die waren schön. Damals haben die Bauherren und Architekten eben noch etwas gekonnt.

  • Loamsiada am 12.05.2022 08:19 Uhr / Bewertung:

    Selbsternannte Experten wollen mal wieder das Urteil einer Fachjury korrigieren.
    Der erste Preis fügt sich perfekt in die Lücke und die städtebauliche Situation ein.
    Die rundgelutschen Ecken des zweiten Preises passen dagegen eher zu einem Solitärbau.
    Aber für viele ist ja alles, was nicht einen Schluck Hundertwasser beinhaltet, nur ein "Beton- oder Glas-Klotz".

  • tutnixzursache am 12.05.2022 08:00 Uhr / Bewertung:

    in München darf seit den Olympischen Spielen nur noch Schachtelbau gebaut werden... siehe auch das Hochhaus im Werksviertel. Am liebsten fad, langweilig, gesichtslos und maximal 5 Etagen... wenns dann mal revolutionär sein soll auch mal 6 Etagen... aber nicht übertreiben..

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