Karstadt am Hauptbahnhof: Ein Kaufhaus zeigt sein wahres Gesicht

Am Hauptbahnhof wird renoviert - auch gegenüber das frühere Warenhaus Hermann Tietz soll wieder in neuem alten Glanz erstrahlen.
Thomas Müller
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Auch der Verbindung zwischen Neu- und Altbau geht's an den Kragen.
Thomas Müller 4 Auch der Verbindung zwischen Neu- und Altbau geht's an den Kragen.
Die alten Blenden und das wuchtige Beton-Vordach werden gerade entfernt. Dahinter hat sich gründerzeitlicher Schmuck versteckt.
Thomas Müller 4 Die alten Blenden und das wuchtige Beton-Vordach werden gerade entfernt. Dahinter hat sich gründerzeitlicher Schmuck versteckt.
Das "Warenhaus Hermann Tietz" am Bahnhof kurz nach Eröffnung.
Stadtarchiv 4 Das "Warenhaus Hermann Tietz" am Bahnhof kurz nach Eröffnung.
Was für ein Palast: der prunkvolle Lichthof 1907.
Stadtarchiv 4 Was für ein Palast: der prunkvolle Lichthof 1907.

München - Als das Warenhaus Hermann Tietz am 14. März 1905 feierlich eröffnete, war das nicht weniger als eine Sensation: komplett elektrifiziert, eine moderne Fußbodenheizung, eine Verdunstungsanlage über der Kuppel und ein palastartiges Ambiente im Lichthof. Ein wahrer Konsumtempel. Später, um 1930 herum, sogar schon mit Rolltreppen.

"Der Tietz", wie sehr alte Münchner immer noch sagen, der erst zum Hertie und 2007 zum Karstadt wurde, wird derzeit von späteren missglückten Umbauten befreit. Gerade geht es dem betonierten Vordach und Blenden an den Kragen. Und, siehe da, zum Vorschein kommen alte Steinmetzarbeiten, die jahrzehntelang verborgen waren. Ein Kaufhaus zeigt sein wahres Gesicht.

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Auch drinnen wird munter entrümpelt, Rigips entfernt und entkernt. Wer mal reinlurt, erkennt, dass die alten Säulen und Deckenstrukturen noch erhalten sind. Mal schauen, was die Signa, der das Gebäude seit 2017 alleine gehört, unterm Strich draus macht.

Der Architekt Ludwig Wappner ist von dem Altbau, der im Krieg glimpflich davonkam, begeistert: "Eine Ikone der Warenhaus-Architektur - über 70 bis 80 Prozent der Originalsubstanz ist erhalten."

Und sie wird, wie's scheint, gerade herausgekitzelt.

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3 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 02.02.2022 12:25 Uhr / Bewertung:

    Interessant wäre, was beim Schadstoffkataster alles gefunden wurde.

    Dass Schadstoffe vorhanden sind, ist völlig normal. Es kommt nur drauf an, welcher Art und in welchem Umfang sowie die möglichst effiziente Entfernung und Entsorgung an.

  • Futurana am 02.02.2022 08:38 Uhr / Bewertung:

    Ich konnte die erwähnten Steinmetzstrukturen auch schon entdecken. Hoffentlich wird es so erhalten .

  • hundefliege am 02.02.2022 07:55 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht was "vergessen" beim kurzen geschichtlichen Rückblick?

    "Hermann Tietz war der Onkel von Leonhard Tietz, dem Gründer der Aktiengesellschaft Leonhard Tietz AG, die seit Juli 1933 auf Druck des NS-Regimes in Westdeutsche Kaufhof AG umbenannt wurde. Eigentümer des Konzerns waren seitdem Commerzbank, Deutsche Bank und Dresdner Bank."

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