Kampfhund-Attacke in München: Video von Einsatz gegen Rottweiler Pascha

München - Am Samstagabend herrschte Ausnahmezustand auf dem Gehweg vor dem Intercity-Hotel am Hauptbahnhof: Ein Rottweiler hatte Passanten angefallen, die Polizei rückte an. Am Ende erschossen die Beamten den Hund, insgesamt fünf Menschen (darunter zwei Polizisten) erlitten Bisswunden (AZ berichtetete).
Nun ist ein Video des Einsatzes auf Facebook aufgetaucht. Es dauert rund drei Minuten und zeigt, was kurz vor den Schüssen passierte. Aufgenommen hat es offensichtlich ein Zeuge auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Video: Polizei erschießt Kampfhund in München
Der Clip zeigt, wie zahlreiche Polizisten um den Hund herum stehen, einige haben die Hand am Holster ihrer Waffe. Die Besitzerin des Hundes, Jenny M., kniet neben dem Hund. Alle versuchen, das Tier zu beruhigen. "Bleib hier", hört man die 26-Jährige sagen. Zusammen mit einem Bekannten hält sie "Pascha" fest. Es wirkt so, als sei die Situation halbwegs unter Kontrolle.
Plötzlich kommt aber Hektik auf. Offenbar versucht ein Passant, die Sperrzone zu betreten, genaues ist im Video nicht zu erkennen. "Halt, Weg, Zurückgehen", rufen die Polizisten und rennen zu dem Passanten. In diesem Moment reißt sich der Rottweiler los, bellt und springt wieder umher. Auch ist zu sehen, wie er einen Polizisten attackiert. "Meine Güte, Schießt", hört man Beamte rufen.
Der Rottweiler rennt weiter umher, umringt von Polizisten. Jenny M. sagt: "Bitte, bitte, bitte, Haltet den Hund!". Doch trotz des Rufs "Hör auf, Pascha!" ist der Rottweiler nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Als der Hund weiter gegen die Polizisten springt und einen zweiten Beamten in den Arm beißt, schießen die Beamten. Mindestens sieben Schüsse sind zu hören. Rottweiler "Pascha" bleibt getroffen liegen, wedelt noch kurz mit dem Schwanz, dann ist er tot.
Heftige Diskussion im Netz
Das Video verbreitete sich auf Youtube und Facebook rasant, auch Jenny M. selber teilte das Video auf ihrer Facebook-Seite. "Mein Hund war kein Monster", schreibt die Berlinerin dazu. Der Clip sorgt seitdem für heftige Diskussionen über die Vorgehensweise der Polizei. So sei das Tier in die Enge getrieben worden, der Hund wollte sein Frauchen nur beschützen, schreiben User.
Andere hingegen verteidigen die Beamten und geben der 26-Jährigen die Schuld, immerhin sei das Tier frei herumgelaufen und offensichtlich aggressiv gewesen. Die Polizei habe schießen müssen, um weitere Passanten zu schützen.
Hetze gegen Polizisten
Das sind allerdings nur die harmloseren Kommentare. Viele User beleidigen und bedrohen auch massiv die Polizisten, teilweise wird ihnen sogar mit dem Tod gedroht. Der Münchner Polizei ist das Video bekannt, die Social-Media-Abteilung meldete sich mit einem Post zu Wort, nachdem auch auf Twitter über die Beamten hergezogen wurde.
Hier können Sie das Video selber sehen. Achtung: Es enthält gewalttätige Szenen und könnte verstörend wirken.