München: Rottweiler beißt Passanten - Fünf Verletzte durch Kampfhund
In der Bayerstraße hat am Samstagabend ein Rottweiler Passanten angefallen und verletzt. Die Polizei erschoss das Tier, fünf Menschen kamen mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Das unbegreifliche Verhalten der Hundehalterin macht wütend.
München - Kampfhundattacke mitten in München! Am Samstagabend hat ein Rottweiler in der Bayerstraße Passanten angegriffen. Ein Mann versucht vor dem wildgewordenen Tier zu flüchten, es entstehen echte Jagdszenen. Als die Polizei eintrifft, geht der eineinhalb Jahre alte Hund sogar auf die Beamten los – am Ende wird er erschossen.
Bilder: Hier wird der Horror-Rottweiler abtransportiert
Einen Tag später veröffentlicht die Polizei nähere Details zu den unglaublichen Szenen am Hauptbahnhof. Gegen 18.30 Uhr ereignete sich der Vorfall. Mehrere Zeugen alarmierten die Polizei, weil ein Rottweiler hinter einem Mann herjagte. Ein 37 Jahre alter Polizist stellte sich dem Rottweiler dann mutig in den Weg, um den Passanten zu schützen. Vergeblich, das Tier setzte dem Passanten weiter nach. Auch seine Halterin konnte es nicht stoppen.
Gemeinsam kesselten Halterin, Polizei und Zeugen den Rottweiler schließlich an einer Hauswand ein. Doch der 26-jährigen Hundehalterin gelang es wieder nicht, ihren kräftigen Hund anzuleinen. Er riss sich los und biss zwei Polizisten.
Besitzerin wollte nach Angriff einfach wegfahren
Die Besitzerin hatte den Rottweiler ohne Leine in einem Innenhof in der Bayerstraße, am Ausgang eines Parkhauses, laufen gelassen, wie erste Vernehmungen laut Polizei ergaben. Ein Zeuge sagte zur AZ, dass die 26-Jährige unmittelbar vor dem Angriff mit einem Mann gestritten hatte. Ein zufällig vorbeilaufender Mann weckte dann offenbar den Jagdtrieb. Der Rottweiler stürzte sich auf ihn – biss zu!
Das Verhalten der Hundebesitzerin ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Statt sich um den Verletzten zu kümmern, wollte sie den Hund gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten ins Auto setzen und einfach wegfahren. Eine 63-Jährige stellte sich ihr in den Weg, forderte die Personalien der Halterin.
Die mutige Zeugin konnte nicht wissen, dass nun die Situation vollkommen eskalieren würde. Denn die 26-Jährige ließ den aggressiven Hund tatsächlich noch Mal aus dem Auto, wieder unangeleint!
Claus Reichinger, der 2. Vorsitzende des Tierschutzverein München e.V. spricht über den Rottweiler-Angriff in München:
Fünf Menschen kommen verletzt ins Krankenhaus
Das Resultat: Insgesamt drei Passanten und zwei Streifenpolizisten wurden von dem Hund attackiert. Die fünf mussten mit Bisswunden ins Krankenhaus gebracht werden. Zum Teil hatten sie schwere Verletzungen erlitten.
Beamte erschossen das Tier schließlich mit ihren Dienstwaffen auf dem Gehsteig vor dem Intercity Hotel. "Der Rottweiler konnte nicht beruhigt werden", erklärt Constanze Spitzweg, Pressesprecherin bei der Polizei. Der Hund wurde in die Tierklinik gebracht und soll dort untersucht werden.
Im Hotel waren die Schüsse zu hören – für Gäste und Angestellte waren es beunruhigende Momente. Sie hatten keine Ahung, was draußen auf der Straße vor sich geht.
Rezeptionistin Jaqueline M.: "Dachten an Terroranschlag"
Sie musste Hotelgäste beruhigen. Quelle: Loeper
Jaqueline M. (30), Rezeptionistin im Intercity Hotel: "Ich habe vier bis fünf Schüsse kurz hintereinander gehört. Eine Frau schrie. Ich hatte Angst. Zuerst dachte ich, dass vielleicht ein gefährlicher Mann erschossen wurde."
Auch viele ihrer Gäste müssen schlimme Schreckmomente durchlebt haben. "Mehrere Hotelgäste riefen an, fragten, was passiert ist. Ein paar dachten an einen Terroranschlag."
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