Kameras und Messerverbot: So sichert die Polizei die Christkindlmärkte in München
München - Es weihnachtet so langsam wieder in München. Seit einigen Tagen haben die ersten Christkindlmärkte wieder geöffnet und jeden Tag werden es mehr.
Doch seit dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 vermischt sich die weihnachtliche Vorfreude auch ein bisschen mit der Angst vor Anschlägen und Messerangriffen.
Vor diesem Hintergrund misst auch das Polizeipräsidium München der diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit unter Gefährdungsgesichtspunkten grundsätzlich eine besondere Bedeutung bei.
Sichere Christkindlmärkte: Münchner Polizei setzt auf bewährtes Konzept
Aktuell liegen der Münchner Polizei, die im engen Austausch mit den anderen Sicherheitsbehörden steht, jedoch keine Erkenntnisse oder Hinweise über konkrete Gefährdungen für Christkindlmärkte oder andere vorweihnachtliche Veranstaltungen vor.
Damit man diese auch sicher besuchen und genießen kann, wird die Münchner Polizei die Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit mit dem seit Jahren bewährten und stetig fortentwickelten Einsatzkonzept zu den Christkindlmärkten in der Stadt und im Landkreis München schützen.
Dieses Konzept beinhaltet den Einsatz sowohl von uniformierten Polizisten als auch Zivilbeamten, die zudem von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei, der Münchner Einsatzhundertschaften und der Taschendiebfahndung unterstützt werden.
Darüber hinaus beauftragt die Stadt München seit einigen Jahren einen Sicherheitsdienst, der mit Ordnerstreifen auf dem Areal unterwegs ist.

Messerverbot auf Veranstaltungen und an Bahnhöfen
Da zum 31. Oktober 2024 bundesweit eine Änderung des Waffengesetzes in Kraft getreten ist, dürfen Besucher und Teilnehmer an einer öffentlichen Veranstaltung, wie z. B. einem Christkindlmarkt, keine Messer mehr mitführen. Die Polizei wird ergänzend bei begründeten Verdachtsfällen sowohl selektive Taschenkontrollen als auch Personenkontrollen durchführen.
Basierend auf der Gesetzesänderung wird auch die Bundespolizei München in der Vorweihnachtszeit an acht großen bayerischen Bahnhöfen und einigen Münchner S-Bahn-Haltestellen das Waffenverbot verschärfen. Darunter fallen teils auch alltägliche Gegenstände, wie aus einer der erlassenen Allgemeinverfügung hervorgeht.
Neben Messern jeder Größe sind an den Hauptbahnhöfen Aschaffenburg, Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg ab Ende November bis kurz vor den Weihnachtsfeiertagen auch Scheren, Handwerkzeuge, Hackwerkzeuge, Teppichmesser, Steigeisen, Eispickel sowie alle anderen Stichwaffen verboten.
Betroffen sind in München außerdem der Ostbahnhof, der Bahnhof Pasing sowie S-Bahn-Haltestellen am Hauptbahnhof, Marienplatz und Karlsplatz (Stachus).
Videoüberwachung wird ausgebaut
Die temporär verbotenen Gegenstände könnten im Falle einer Kontrolle sichergestellt und eine Geldstrafe verhängt werden, heißt es vonseiten der Bundespolizei. "Eine Ausnahme gilt nur für Personen, die ein Interesse daran nachweisen können, die Gegenstände mitzuführen", so ein Sprecher der Bundespolizei. Darunter falle etwa ein Handwerker, der bei einer Reise seinen Werkzeugkoffer mitführt. Auch Plastik- oder Holzmesser seien von der Regelung ausgenommen.
Neben möglichen Taschenkontrollen wird auch die Videoüberwachung am Marienplatz und in der Fußgängerzone, die sich während des Christkindlmarktes in den letzten Jahren bewährt hat, wieder eine Rolle spielen. 17 Kameras sollen in diesem Jahr an verschiedenen Standorten angebracht werden. Dadurch können Sicherheitsstörungen schnell erkannt und in der Folge die erforderlichen Maßnahmen veranlasst werden.
Als Sicherheitsmaßnahmen des KVR werden Betonelemente, Pflanztröge und technischen Sicherungen installiert und aufgestellt. Polizei und Feuerwehr wurden dabei in die Planungen miteinbezogen.