Kabarettist Werner Schneyder fordert: "Rettet die Lach und Schieß!"

Werner Schneyder war lange bei der Lach- und Schießgesellschaft. Er fordert: Die Stadt muss den Auszug aus der Spielstätte verhindern
von  Christian Pfaffinger
Werner Schneyder hofft auf die Rettung der  Lach- und Schießgesellschaft.
Werner Schneyder hofft auf die Rettung der Lach- und Schießgesellschaft. © az, dpa

München - Wehrt’s euch! Sonst tut es weh, dem ganzen Viertel, der ganzen Stadt. Also: Lasst euch das nicht gefallen!

Das fordert der Kabarettist Werner Schneyder. Er war Autor der Lach- und Schießgesellschaft und als Duo mit deren Gründer Dieter Hildebrandt auf Tour. Jetzt reagiert er schockiert, als er per Anruf von der AZ erfährt, dass der Traditionsbühne in Schwabing nach knapp 60 Jahren das Aus droht. Die Eigentümer des Gebäudes wollen eine drastische Mieterhöhung durchsetzen. Und die könnte die Lach und Schieß nicht schultern, sagt deren Betreiber Till Hofmann. Das Kabarett müsste ausziehen, weg aus der Ursulastraße, wohl auch weg aus Altschwabing.

Werner Schneyder hofft auf Widerstand: „Ich bin nicht gewillt zu glauben, dass eine Öffentlichkeit gegen solche Sachen wehrlos ist“, sagt er. Die Stadt und Lokalpolitiker müssten versuchen, auf die Eigentümer einzuwirken und eine Lösung zu finden. „Man kann Druck ausüben oder aber den Vermietern etwas anbieten – Hauptsache, man lässt das nicht einfach so geschehen.“

Schneyder war selbst Teil der Lach- und Schießgesellschaft, schrieb Texte, trat auf der Bühne auf und machte ein Duo-Programm mit Dieter Hildebrandt. Dem Autoren, Schauspieler und Sportkommentator liegt die Lach und Schieß sehr am Herzen: „Es war die ganz große Zeit dort, die ein entscheidendes Stück meiner Biografie und ein wesentlicher Teil meiner Identität wurde.“

Daher will er die Bühne nicht missen. „Ich möchte da nicht eines Tages vorbeigehen und angesichts einer Bank- oder McDonald’s-Filiale erklären: Dort bin ich einmal aufgetreten. Das täte mir weh.“

Aus der Politik gibt es bereits eine Antwort: Josef Schmid, Kulturbürgermeister von der CSU, meldete sich kurz nach Bekanntwerden der Mieterhöhung zu Wort. Er sagt, er werde sich dafür einsetzen, dass das Theater an seinem angestammten Platz bleibt.

Wegen Mieterhöhung: Lach und Schieß sucht neue Bleibe

Es sei schließlich die Münchner Kabarett-Bühne schlechthin: „München lebt eben auch von Kulturschaffenden und die gilt es zu schützen. Die Lach und Schieß muss in Schwabing bleiben“, sagt Josef Schmid. Er werde nach Wegen suchen, um eine Lösung zu finden.

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