Job und Studium parallel: So schaffte es Sener Yilmaz zur Führungskraft

Es lief längst nicht immer alles rund in seinem Leben: Studienabbruch nach nur zwei Semestern, danach zwei Jahre Zeitarbeit in der Produktionslinie bei BMW in München. Doch Sener Yilmaz gab nicht auf.
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Sener Yilmaz absolvierte ein Doppelprogramm: Schichtarbeit bei BMW und parallel dazu ein berufsbegleitendes Studium an der FOM in München.
Sener Yilmaz absolvierte ein Doppelprogramm: Schichtarbeit bei BMW und parallel dazu ein berufsbegleitendes Studium an der FOM in München. © BMW

München/Dorfen - Ein Aufenthalt in Brasilien hat sich für Sener Yilmaz als absoluter Glücksfall entpuppt und ihn auf seinem steinigen Weg ein entscheidendes Stück weitergebracht.

Sein Maschinenbau-Studium hatte er nach nur einem Jahr abgebrochen, suchte nach einer neuen Herausforderung und landete als Zeitarbeitskraft bei BMW in München - eigentlich nur, um zu jobben. Um erst einmal Geld zu verdienen.

Zwei Jahre später bot ihm das Unternehmen eine Festanstellung an, und Yilmaz sagte sofort zu. "Wenn ich schon mit einem Fuß im Unternehmen bin, dann schaue ich, dass ich intern weiterkomme", war seine Überlegung.

Sener Yilmaz: In Brasilien lernt er auch seine zukünftige Frau kennen

Als Produktionsmitarbeiter in der Fertigungslinie bekam der Sohn eingewanderter Türken die nächste Chance: ein Projekt in Brasilien. Ein Jahr lang sollte er dort die Mitarbeiter  in einem  neuen BMW-Werk fachlich qualifizieren.  Als Sprachtalent mit den Muttersprachen Türkisch und Deutsch war er in der Schule auch gut in Englisch und Französisch - so fiel ihm auch Portugiesisch nicht schwer. Nicht nur, dass ihm der Job in Brasilien viel Spaß machte - er lernte auch noch seine zukünftige Frau kennen.

Zurück in Deutschland begann er das berufsbegleitende Bachelor-Studium "Wirtschaftsingenieurwesen" an der FOM Hochschule in München. "Wenn ich an die Studienzeit zurückdenke, habe ich immer ein Lächeln im Gesicht", sagt der der 36-Jährige. "Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens."  

Sener Yilmaz: Von Dorfen bringt ihn nichts weg

Dabei ist das alles kein Zuckerschlecken: Um 3.30 Uhr klingelt sein Wecker respektive seine vier Wecker - alle außer Reichweite des Betts. Seine Frau stupst ihn an, der Hund bellt. "Alle sind wach, nur ich nicht", lacht Yilmaz.

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Frühschicht ist angesagt: Um 4.15 Uhr fährt der Bus in Dorfen ab und kommt gut eine Stunde später am 50 Kilometer entfernten BMW-Werk in München an. Arbeitsbeginn ist um 5.45 Uhr. Sener Yilmaz: "Ich habe schon oft überlegt, nach München zu ziehen, doch ich bin hier in Dorfen im Landkreis Erding geboren und aufgewachsen, und hier gefällt es mir am besten."

Die neue Herausforderung zahlte sich schnell aus: Er wurde zum Vertreter des Vorarbeiters befördert und arbeitete in einem neuen Projekt zur digitalen Fabrikplanung mit – ein Thema, mit dem er sich parallel auch an der FOM beschäftigte: "So konnte ich mein Wissen aus dem Studium sofort einsetzen und neue Ideen einbringen, das hat perfekt gepasst."

Nächster Schritt ist das Master-Studium 

Weitere Türen öffneten sich: Schon vor dem Bachelor-Abschuss stieg er zum Vorarbeiter in der Achsmontage auf, wenige Monate später wurde er zum Fertigungsmeister ernannt - mit Verantwortung für rund 60 Beschäftigte.

Und die nächsten Herausforderungen warten schon: Im März wird Sener Yilmaz zum ersten Mal Vater. Deshalb schrieb er sich auch nicht gleich nach dem Bachelor-Abschluss für ein berufsbegleitendes Master-Studium ein - wie es ihm seine FOM Professoren empfohlen hatten.

Erst in einem Jahr will Sener weiterstudieren. Und er ist überzeugt, dass er auch die nächsten Schritte packt: "Wenn ich eines gelernt habe im Leben, dann, dass mit Geduld und Hartnäckigkeit alles möglich ist."

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