Joachim Herrmann kontrolliert Maskenpflicht in der U-Bahn

München - All zu oft kommt es nicht vor, dass Innenminister Joachim Herrmann (CSU) U-Bahn fährt. Aber am Montag wollte sich Bayerns oberster Ordnungshüter doch mal selbst ein Bild davon machen, wie es so läuft mit der Maskenpflicht in der U-Bahn. Halten sich denn auch alle daran?
Herrmann selbst ist längst maskenerprobt. Am Samstag ist er in seiner Heimatstadt Erlangen zum Bäcker geradelt und hat "Brötchen und Brezn" gekauft, erzählt er den Journalisten, die ihn auf der Fahrt von der Münchner Freiheit zum Marienplatz begleiten. Aber auch, als er die Landkreise Miesbach und Weiden besuchte, trug er schon vor Wochen Mund-Nasen-Schutz. Dort waren die Infektionszahlen überdurchschnittlich hoch.
Brille beschlägt auch bei Joachim Herrmann
Der Minister hat sich also offenbar schon daran gewöhnt. "So stört sie mich eigentlich überhaupt nicht", erzählt er. Obwohl auch er mit lästigen Begleiterscheinungen zu kämpfen hat. "Manchmal beschlägt die Brille."
Joachim Herrmann hat mittlerweile schon eine kleine Sammlung. Darunter ist auch ein Modell mit lauter kleinen Feuerwehrautos drauf. Bloß so ein "Bayern-Modell" mit weiß-blauen Rauten, wie es Ministerpräsident Söder trug, fehlt in Herrmanns Sammlung. So eine will er auch gar nicht. Man müsse sich ja voneinander unterscheiden. Im U-Bahnhof und während der Fahrt schaut sich der Innenminister genau um.
"Es ist deutlich weniger los als sonst an einem Montagmittag im Mai", stellt er fest. Und: Da sind doch tatsächlich zwei Frauen ohne (!) am Bahnsteig. Und dann steigt eine von ihnen sogar in denselben U-Bahn-Waggon wie der Minister mit seinem Tross. 150 Euro Bußgeld drohen. "Hallo!", mahnt Herrmann bestimmt. "Bitte Maske aufsetzen!"
Joachim Herrmann besucht Galeria Kaufhof
Erst als die junge Frau ihren Schutz aus der Tasche nestelt und aufsetzt, ist der Minister zufrieden. Seine vorläufige Bilanz nach der kurzen Fahrt: "Man sieht, dass die Allermeisten ganz selbstverständlich mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs sind."
Die Fahrt ins Zentrum verknüpft Joachim Herrmann mit einem Besuch bei Galeria Kaufhof am Marienplatz. Anfangs durfte hier nur die Lebensmittelabteilung im Untergeschoss öffnen. Nun gilt auch für das Kaufhaus die 800 Quadratmeter-Regel. Geschäftsführer Thomas Seybold hat nun auch die profitable Parfümabteilung geöffnet. Außerdem gibt es am Haupteingang einen sogenannten Pick-up-Service: Kunden sagen, was sie möchten, und Mitarbeiter im ganzen Haus tragen die gewünschten Waren zusammen.

Am Samstag waren laut Seybold immerhin etwa 600 Kunden da. Nur ein Bruchteil zwar im Vergleich zu sonst, wenn samstags bis zu 15.000 Kunden kommen – aber besser als nichts. Minister Herrmann zeigt sich zufrieden mit der Umsetzung der Hygiene-Regeln. Und Seybold hofft, dass er bald das ganze Kaufhaus wieder öffnen kann. Am Alexanderplatz in Berlin war es vorigen Samstag bereits soweit.