Jetzt also doch: Neue Chefinnen im Münchner Rathaus
München - Wieder sitzt Laura Sophie Dornheim im Zug, wieder mit der ganzen Familie, wieder, weil sie am nächsten Tag zur IT-Referentin der Stadt München gewählt werden soll – und wieder telefoniert sie mit der Abendzeitung.
Das alles passierte am Dienstag noch einmal so wie vor etwa vier Wochen, weil damals ihre Wahl plötzlich scheiterte. Der OB vertagte im Juni nicht nur ihre Wahl, sondern auch die der Baureferentin, weil zu viele Mitglieder der Grünen-Stadtratsfraktion an Corona erkrankt waren.

Zwei neue grüne Chefinnen für München
Dornheim und Jeanne-Marie Ehbauer haben beide ein Grünes Parteibuch und waren von der Fraktion vorgeschlagen worden. Am Mittwoch sollen beide Wahlen stattfinden. Corona-Fälle gibt es bei den Grünen laut Fraktionschef Dominik Krause keine mehr. Dass beide gewählt werden, gilt als sicher: Auch die SPD hat sich für sie ausgesprochen.
Für Aufregung hatte im Vorfeld vor allem Dornheims Wahl gesorgt. Die CSU hatte sogar einen eigenen Kandidaten, einen früheren Siemens-Manager, präsentiert. "Jede andere Kommune würde sich nach so einem die Finger abschlecken", sagt CSU-Chef Manuel Pretzl. Auch die Baureferentin hält die CSU für nicht geeignet.
Digitale Teilhabe für alle
Dornheim nimmt das gelassen. Sie ist davon überzeugt, dass das IT-Referat niemanden braucht, der "seit 100 Jahren das gleiche macht" – sondern jemanden mit neuen Ideen. Sie will sich darum kümmern, dass jeder in München – egal, ob alt, arm oder mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen – die gleichen Chancen hat, an der Digitalisierung teilzuhaben. Auch die Möglichkeiten digital mitzubestimmen, will Dornheim stärken. Die Digitalisierung an den Schulen will sie verbessern und dafür auch Lehrer, Schüler und Eltern anhören.
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