Jahrhundertealte Tradition Auer Dult: In der Au zuhaus'
München - Vorhangstoffe, Haushaltswaren, Musikinstrumente und Kleidung. Geschirr, Mobiliar und auch damals schon Trödel und Antiquitäten – wer sich historische Fotografien anschaut, sieht, auf der Dult gab es schon immer alles, was man braucht.

Echte, lebendige Stadtgeschichte: Die Dult in München
Die Dult, das ist ein Stück echte, lebendige Stadtgeschichte. Über 700 Jahre ist sie schon alt, ihre Ursprünge reichen zurück bis ins Mittelalter. Der Name Dult oder früher "tult" meinte ursprünglich ein Kirchenfest, bei dem Verkaufsstände rund um eine Kirche aufgebaut wurden. Erst mit der Zeit wandelten sich Dulten zu kleinen Jahrmärkten. Die Münchner Dult war nicht von Anfang an eine Auer Dult, denn sie fand nicht immer auf dem Mariahilfplatz in der Au statt.

Die erste und älteste Dult, die Jakobidult, wurde im Jahr 1310 auf dem St.-Jakobs-Platz gefeiert, der damals noch Anger hieß. Die Franziskaner, die hier in ihrem Kloster Pilger betreuten, erlaubten Händlern, rund um das Jakobifest am 25. Juli ihre Waren zu verkaufen. Ab 1791 fand die Dult dann in der Kaufiger-, Neuhauser- und Ettstraße statt.

Im Mittelalter auf der Dult in München: Exotische Waren aus ganz Europa
Auf diesen frühen Dulten im Mittelalter gab es vergleichsweise exotische Waren, wie Pelze, Tuch und Gewürze, oder Gold- und Silberwaren, denn hier durften auch Auswärtige ihre Waren feilbieten. Die kamen teils aus ganz Europa. Zur Unterhaltung gab es außerdem Akrobaten, Gaukler und Puppen- und Taschenspieler. Aber auch fahrende Ärzte gehörten zu solch einem Jahrmarkt.
Dult in München: Seit 1905 auf dem Mariahilfplatz
1796 schließlich verlieh Kurfürst Karl Theodor dann dem Dorf Au das Recht, zwei Mal im Jahr eine Dult zu veranstalten. Ab 1799 fanden so die Maidult im Frühling und die Kirchweihdult im Herbst rund um die damalige Wallfahrtskirche Mariahilf statt. Die Auer Dult entstand. 1854 wurde die Au dann auch nach München eingemeindet. Im 19. Jahrhundert wandelte sich die Dulten eher zu Märkten von Klein- und Landkrämern.

Seit 1905 schließlich ist auch die Jakobidult, die damals von ihrem letzten Standort am Johannisplatz in Haidhausen an den Mariahilfplatz umzog, in der Au zuhause. Die Auer Dult findet seitdem drei Mal im Jahr fest auf dem Mariahilfplatz statt.