Zurück zur Ursprungs-Idee: Bar in Münchens schickster Gegend stellt ihr Konzept um
Altstadt — Obwohl sie Italiener sind, schreiben sie sich ein englisches Motto auf die Fahnen: "Wine first". Das Weingut Masi liegt in Valpolicella und betreibt schon seit Ende 2021 die Masi Weinbar in der Maximilianstraße. Von Anfang an wollte das Unternehmen hier, mitten in der schicksten Gegend Münchens, die eigenen Weine in den Mittelpunkt stellen. Begleitend dazu gab es Speisen, gekocht mit Wein und abgestimmt auf die Weine.
Das feine italienische Essen hatte sich so gut herumgesprochen in der Stadt, dass sich das Lokal immer mehr zu einem richtigen Restaurant hin entwickelt hat. Die meisten Gäste haben sich ein ganzes Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert bestellt. Das wiederum hat andere Gäste davon abgehalten, sich einfach nur auf ein Glas Wein in die Masi Bar zu setzen. Und das widerspricht natürlich dem Grundgedanken, der Ursprungs-Idee der Masi Weinbar.

Masi Bar in München: Die Gäste dürfen auch nur auf ein Glas Wein oder einen Aperitif kommen
Deshalb haben die Betreiber sich ein neues Konzept überlegt und mit Johannes Möhring einen erfahrenen Barmann an Bord geholt. Der hat unter anderem in der Bar Valentin, im Ménage und im Schumann's gearbeitet und soll das Masi wieder mehr in die Bar-Richtung bringen - "aber dynamisch", wie er selbst betont.
Damit die Gäste das auch merken, befindet sich im Eingangsbereich jetzt auch eine richtige Bar mit allem Drum und Dran. Der Rest des Lokals, ein schmaler Raum mit Tischen, ist geblieben. Dort können die Gäste weiterhin italienisches Essen genießen. "Aber wir haben die Speisekarte reduziert", erklärt uns Elisa Venturini. Sie ist die Pressefrau von Masi und extra nach München gereist, um sich ein Bild vor Ort zu machen.
Das Konzept: Zu jeder Tageszeit gepflegt Trinken und nach Lust und Laune etwas zum Essen dazu bestellen. Die Gerichte zaubert der Koch Gabriele Recupero. Das kann mal eine Kleinigkeit sein, wie eine Focaccia, ein Risotto, gekocht mit Amarone-Wein, oder eine Pasta. Zu jeder Jahreszeit ändert sich die Speisekarte.

Die "Cicchetti di vini" für zwei Personen (19 Euro) machen auf jeden Fall schon mal große Lust auf Wein. Hier kommen gefüllte Tortelli mit Tomaten und Mozzarella, knusprige Polpette (Fleischbällchen) und kleine Arancini (Reisbällchen) frisch frittiert und schön heiß auf den Tisch. Die Tortelli sind außen knusprig und innen schön saftig mit einer leichten Weißwein-Note. Die Arancini sind cremig und kräftig zugleich: Der Reis ist mit dunklem Amarone-Costasera-Wein gekocht. Auch die Polpette sind herrlich knusprig, innen würzig und überhaupt nicht trocken.
Masi Bar in München: Eigene Cocktails — natürlich mit Wein
Auf den Focaccia-Ecken (20 Euro) mit Parmaschinken und Büffelmozzarella kommt das Serego Alighieri Olivenöl besonders gut zur Geltung. Das kann man - ebenso wie die Weine und Schaumweine - auch hinten im Lokal kaufen. Masi vertreibt nämlich auch andere italienische Weine, zum Beispiel die von Serego Alighieri. Eigentümer sind die Nachfahren des berühmten Dichters Dante Alighieri. Am besten, man probiert ihn vor Ort.
Wenn die Sonne scheint, setzt man sich mit einer Ausgabe von Dantes "Göttlicher Komödie" auf die Terrasse oder in den Innenhof und fühlt sich wie in Italien. Dann trinkt man ein Glas auf den Dichter und seine Sehnsuchts-Frau Beatrice.
Neben Spritz- und Cocktail-Klassikern hat Möhring eigene Masi-Cocktails mit Wein kreiert. Zum Beispiel den Fresco Tonic (12 Euro) mit dem Fresco di Masi Bianco, Gin und Tonic oder verschiedene Negroni-Varianten (13 Euro). Zum Beispiel mit Masi Campofiorin, Gin, Bitter Campari und rotem Wermut. Für größere Gruppen wird der Negroni auch in Flaschen zum selbst nachschenken am Tisch serviert.
Aber das Besondere sind und bleiben die vielen offenen Weine. Hier kann man aus über 50 verschiedenen Tropfen wählen und ein Glas bestellen.
Maximilianstr. 40
Di-Sa: ab 11 Uhr
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