Islamistin verteidigt Syrien-Reise: Ich wollte helfen
Das Landegericht München bezichtigt eine junge Islamistin aus dem Allgäu, sich aktiv am syrischen Bürgerkrieg beteiligt zu haben. Die 30-Jährige gibt an, dass sie den Menschen helfen wollte.
München - Eine junge Islamistin aus dem Allgäu hat vor dem Münchner Landgericht den Vorwurf zurückgewiesen, sie habe sich aktiv am syrischen Bürgerkrieg beteiligen wollen. Sie verteidigte ihre Reise in das umkämpfte Land, bei der sie ihre beiden kleinen Töchter mitnahm, als humanitäres Engagement. Sie habe helfen wollen, sagte die 30-Jährige beim Prozessauftakt am Mittwoch.
Sie räumte aber ein, im Besitz von Waffen gewesen zu sein. Diese habe sie jedoch nur zu ihrem eigenen Schutz gehabt. Sie habe niemanden vorsätzlich töten wollen. «Ich wollte mich nicht verteidigen müssen», betonte sie.
Lesen Sie auch: Hungerstreik am Rindermarkt: Räumung war rechtswidrig
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau, die erst 2012 zum Islam konvertiert war, die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Sie habe sich in Syrien - und zwar als Zweitfrau eines Terroristen - 2014 der Al-Nusra-Front angeschlossen, dem syrischen Al-Kaida-Ableger. Die Frau sei bereit gewesen, die Waffen gegen Soldaten der syrischen Armee einzusetzen, um diese zu töten.
Die Frau, die schwarz gekleidet und mit einem dunkel-türkisen Kopftuch vor Gericht erschien, sagte, sie habe in Syrien lediglich beim Verteilen von Hilfsgütern an die Bevölkerung geholfen. Auch ihr Zweitmann - laut Anklage ein selbsternannter «Gotteskrieger» - habe in diesen Monaten an keinen Kämpfen teilgenommen. «Ich wollte einfach den Menschen helfen. Mir ging es einfach nur um die Menschen.»
Lesen Sie auch: Ausgeflippt: 16-Jähriger attackiert Mann in S-Bahn
- Themen:
- Landgericht München