Isar-Partys: Die SPD appelliert an die Münchner

Sommer an der Isar, mit Grills und Lärm – eine Störung für Anwohner und Tiere. Nicht Verbote sollen eine Besserung bringen, sondern Plakate – und die Einsicht der Leute.
München - Christian Vorländer liebt die Isar, so sagt er es selbst. Er treffe sich richtig gerne mit Freunden auf ein Bierchen am Ufer, erzählt der SPD-Stadtrat und TV-Anwalt der AZ am Sonntag.
Doch Vorländer ist auch in Sorge. Wegen Müll, wegen Lärm, wegen der Corona-Gefahr – und: wegen der Tiere drüben im Tierpark. Seine Stadtrats-SPD hat am Sonntag angekündigt, eine Öffentlichkeitskampagne "kurzfristig" neu aufzulegen, die "dazu beitragen soll, das Verantwortungsbewusstsein zu schärfen".
Isar-Partys: SPD will für Miteinander werben
Vorländer erinnerte am Sonntag daran, dass es schon einmal Aktionen unter dem Motto "Isar-Flimmern statt Ballermann" gegeben hat, er stellt sich witzig verpackte Appelle vor, auf Plakaten und Flyern, aber auch in den Sozialen Medien.
SPD-Stadträtin Micky Wenngatz sagte: "Ich verstehe nur zu gut, dass es die Münchner im Sommer raus in die Natur zieht." Die Plätze rund um die Isar eigneten sich hervorragend um sich mit Freunden zu treffen, zu grillen und ausgelassen zu sein. "Ích selbst grille leidenschaftlich gerne", sagte sie, "allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass das ein Eingriff in die Natur ist und auch Anwohnerinnen und Anwohner stören kann." Derzeit ist das Grillen auf öffentlichen Plätzen allerdings sowieso noch verboten.
SPD: Feiern an der Isar nicht verbieten
Die SPD verweist auch auf den Tierpark. "Wir dürfen auch die Tiere in Hellabrunn nicht vergessen", sagte Neu-Stadtrat Roland Hefter, "die ebenso von lauter Musik und dem Rauch der Grills an der Isar betroffen sind." Der Rauch sowie der Lärm lösten bei den Tieren Fluchtreflexe und Panik aus. "Sie versuchen zu fliehen, können jedoch nicht weg. Daran müssen wir denken, wenn wir uns an der Isar aufhalten."
Um die Tiere besser zu schützen, hatte die SPD bereits zu Beginn des Jahres gefordert, die Verwendung von Grills in unmittelbarer Nähe des Tierparks zu untersagen.
Auf großflächige Verbote - etwa von Alkohol - will die SPD aber explizit nicht setzen. "Jetzt mit Verboten zu kommen, das würde die Lage eher eskalieren, als sie zu beruhigen", glaubt Vorländer.