Isar-Hochwasser in München: Surfer-Video sorgt für Aufsehen
München - Die Isar führt derzeit Hochwasser. Die Stadt hat daher am Montag reagiert und ein Bade- und Bootsfahrverbot auf der Isar erlassen. "Ab sofort" sind damit das Befahren der Isar und das Baden im Stadtgebiet München verboten.
Doch nicht nur im Stadtgebiet gilt erhöhte Alarmbereitschaft. Die Münchner Polizei teilte am Montagnachmittag mit, dass auch für den Landkreis München ein Bootsfahr- und Badeverbot gelte.

Aktuelle Lage zum Hochwasser: Badeverbot in der Isar
Das Verbot gilt "ausnahmslos" von der südlichen Stadtgrenze nach der Großhesseloher Brücke bis zur Leinthalerbrücke im Norden. Weil die Isar sehr viel Treibholz mitführt und eine starke Trübung sowie Strömung aufweist, besteht "eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben", so das Referat für Klima- und Umweltschutz.
Doch nicht alle halten sich daran. Wie die Polizei mitteilt, hat sie am Montag damit begonnen, die Isar und die Uferbereiche zu überwachen und dabei einige Verstöße festgestellt.
Trotz Verbot: Mehrere Personen in der Isar
So entdeckten die Beamten am Nachmittag zwei Schwimmer im Bereich der Brudermühlbrücke und am frühen Abend eine Person an der Reichenbachbrücke im Wasser. Letztere zeigte die Polizei wegen Verstoßes gegen das aktuelle Badeverbot an. Im Laufe des Nachmittags und Abends gab es im Stadtgebiet häufiger Personen, die sich im Uferbereich der Isar aufhielten. In einzelnen Fällen erteilte die Polizei Platzverweise.
Auch am Dienstagmorgen hielten sich nicht alle Münchner an das Badeverbot. Ein Kanufahrer an der Zentralländstraße und ein Surfer bei der Thalkirchner Brücke mussten die Isar auf Anweisung der Polizei verlassen. Mittlerweile kursiert auch ein Surfer-Video, das am Dienstag entstanden sein soll, in den Sozialen Medien:
Isar: Rad- und Fußwege sowie Flauchersteg gesperrt

Das Baureferat hat aus Sicherheitsgründen bereits am Montag auch die Rad- und Fußwege auf der Ostseite der Isar sowie den Flauchersteg vorerst gesperrt. Die Sperrungen werden wohl - trotz des guten Wetters - einige Tage bestehen bleiben müssen.
Feuerwehr-Appell: "Es besteht Lebensgefahr!"
Die Münchner Feuerwehr warnte am Dienstag eindringlich davor, sich in die Nähe der Isar zu begeben. Denn immer wieder komme es zu Gefahrensituationen und Einsätzen der Feuerwehr und Wasserrettung. "Dabei befinden sich nicht nur die Personen oftmals in Gefahr. Auch für die Rettungskräfte ist es äußerst gefährlich", teilt die Feuerwehr mit.
Nicht nur die hohe Fließgeschwindigkeit der "Reißenden" sei besonders gefährlich, sondern auch Treibgut wie Äste oder ganze Baumstämme, die sich in den Fluten befinden würden. "Daher kann auch ein Spaziergang mit Kindern oder dem Hund sehr schnell zu einer Tragödie werden."

Die Feuerwehr richtet sich mit einem eindringlichen Appell an die Bürger: "Bitte halten Sie sich von der Isar fern. Betreten Sie nicht die abgesperrten Bereiche. Und vor allem: Nutzen Sie den Fluss nicht für Aktivitäten wie Surfen, Kajakfahren oder sonstige Wassersportarten. Es besteht Lebensgefahr! Für Sie und für uns."
Isar-Hochwasser: Meldestufe zwei erreicht
Der Isar-Pegel war am Montag stark angestiegen und hatte in München die Hochwasser-Meldestufe zwei erreicht. Am Dienstag betrug der Höchststand 309 Zentimeter. Mittlerweile ist er wieder auf 240 Zentimeter abgesunken (Stand: Mittwoch, 7 Uhr).

Die Hochwasserlage wird noch einige Tage andauern. Auch nach Absinken der Pegel ist die Isar trüb, es können sich Strudel und Wasserwalzen bilden, Treibgut ist unter der Wasseroberfläche nicht erkennbar.