In München schließen viele Apotheken: Jetzt trifft es eine in prominenter Lage
München - Zu Risiken und Nebenwirkungen finden sich in der Sendlinger Straße 37 bald keine Antworten mehr. Die Asam Apotheke in prominenter Lage hat nur noch bis zum 31. August geöffnet.
Warum dort bald keine Medikamente mehr verkauft werden, dazu wollte sich Erdem Haslreiter-Yilmazauf, Chef der Asam Apotheke, auf Anfrage der AZ nicht äußern. Es gehe drunter und drüber, so viel müsse noch organisiert werden bis zur Schließung, da sei für ein Interview schlichtweg keine Zeit, heißt es.

Asam Apotheke wurde während Corona häufig kritisiert
Während der Pandemie hatte Haslreiter-Yilmazauf neben Coronatests auch Antikörpertests angeboten – die AZ hat's damals getestet. Dafür sowie für den Verkauf von teuren Desinfektionsmitteln wurde die Asam Apotheke im Internet teilweise kritisiert, besonders weil die Tests zu der Zeit kaum zuverlässige Daten lieferten.
Immer mehr Apotheken schließen – auch in Bayern und München
Klar ist, dass die Asam Apotheke nur eine von vielen ist, die schließt oder schließen muss. Die Apothekerverbände sprechen bereits seit 2008 von einer sich fortsetzenden Schließungswelle. Gründe dafür seien unter anderem Personalmangel, fehlende Nachfolger und zu hoher bürokratischer Aufwand. Vor allem ländliche Regionen seien laut Landesapothekerkammer von den Schließungen betroffen.
Auch in Bayern ist die Zahl der Apotheken im ersten Halbjahr 2023 weiter gesunken. Die Zahl der Apotheken in Bayern ist auch im ersten Halbjahr 2023 weiter gesunken. Nach Angaben der Landesapothekerkammer wurden von Anfang Januar bis Ende Juni 51 Apotheken im Freistaat geschlossen, vier wurden im gleichen Zeitraum neu eröffnet. Damit waren Ende Juni noch 2.835 Apotheken in Bayern in Betrieb - weniger waren es zuletzt 1979.
Mit Schließungen hatten viele Apothekerinnen und Apotheker bundesweit an einem Protesttag im Juni darauf aufmerksam gemacht, dass die Honorare für die Abgabe von Arzneimitteln seit dem Jahr 2013 nicht angepasst wurden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Forderungen nach höheren Vergütungen schon zuvor eine Absage erteilt.
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