In München experimentieren 119 Labore mit Tieren
München - Nach zweieinhalb Jahren Protest von Tierschützern stoppt das Max-Planck-Institut Affenversuche. Aber wie sieht es eigentlich am Forschungsstandort München aus?
Ein Überblick
Deutschlandweit litten und starben im Jahr 2015 knapp 2,8 Millionen Tiere in Forschungslaboren.
- 450.000 Tiere wurden in Bayern für Experimente verwendet, darunter 380.000 Mäuse, mehrere Tausend Ratten, Meerschweinchen, Fische und Vögel.
- Die Bezirksregierung von Oberbayern, die im Freistaat neben der Regierung von Unterfranken für die Genehmigung von Tierversuchen zuständig ist, listet außerdem 871 Frösche, 175 Katzen, 40 Hunde und sechs Paviane auf, die 2015 bei Experimenten eingesetzt wurden. "2016 wurden im Zuständigkeitsbereich der Regierung von Oberbayern insgesamt 218 Anträge für genehmigungspflichtige Tierversuche gestellt", sagt Sprecher Martin Nell. Davon seien bislang 168 bewilligt worden. "Für das Jahr 2017 liegen bereits 68 Anträge vor, von denen bisher noch keiner genehmigt wurde."
- In München sind 119 Labore registriert, die Tierversuche durchführen. "Es handelt sich größtenteils um universitäre Einrichtungen", sagt Johannes Mayer vom Kreisverwaltungsreferat. Die Zahl der in München verwendeten Versuchstiere steigt immer weiter an: 2013 waren es 76.400, im Jahr darauf 84.500. Im vergangenen Jahr wurde mit 106.105 Versuchstieren, darunter Zehntausende Mäuse und Ratten, aber auch vier Paviane, ein trauriger Rekord verzeichnet.
Die "Ärzte gegen Tierversuche" veranstalten am Samstag von 14 bis 16 Uhr eine Mahnwache am Richard-Strauss-Brunnen in der Neuhauser Straße.
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