In Moosach entsteht ein neues Heim für E-Busse

Der Bau des E-Busbetriebshofs von Stadtwerken und MVG schreitet voran. Beim Richtfest gibt’s einen Seitenhieb auf die Politik.
von  Thilo Schröder
Patrizia Bollwein und Werner Albrecht von den Stadtwerken.
Patrizia Bollwein und Werner Albrecht von den Stadtwerken. © Daniel Loeper

Moosach - Noch sind die Bauarbeiter auf dem Gelände des neuen E-Busbetriebshofes in Moosach Wind und Wetter ausgesetzt. Doch seit dem Spatenstich im März 2018 ist viel passiert: Der Rohbau sei nun "in der Fertigstellung", die Fassade montiert, der Innenausbau beginne gerade, sagte Stadtwerke-Projektleiterin Patrizia Bollwein gestern bei einer Begehung. Im Frühjahr 2021 soll er in Betrieb gehen.

Mit dem Projekt "Hybrid.M" entsteht in unmittelbarer Nähe zur SWM Zentrale am Georg-Brauchle-Ring, Ecke Hanauer Straße, der neue MVG Busbetriebshof Moosach für rund 190 Elektro-Busse (Lesen Sie hier). In die oberen Etagen des Komplexes kommen moderne Büroflächen. Gesamtkosten: gut 178 Millionen Euro, zuzüglich Ausbaukosten für E-Mobilität, die aber großteils vom Freistaat getragen werden.

Der neue Busbetriebshof hat eine Fläche von rund 27.000 Quadratmetern und gliedert sich in eine dreischiffige Abstellhalle und zwei Werkstatthallen mit kompletter Spenglerei und Lackiererei. 56 Busse können bei Inbetriebnahme geladen werden, ein Vollausbau ist geplant. Das alte Gelände in Laim soll derweil "überwiegend für Wohnbebauung" genutzt werden.

26 E-Busse sollen bis 2021 auf Münchens Straßen unterwegs sein

Für Stadtwerke und MVG ist es der Anfang vom Umstieg auf E-Mobilität im Busverkehr. 2021 sollen mindestens 26 E-Busse im Einsatz sein, sagte MVG-Pressesprecher Matthias Korte. Bis 2030 sollen sowohl die Zahl der Busse im MVG-Gebiet auf rund 1000 verdoppelt, als auch Dieselbusse ausgetauscht sein.

Patrizia Bollwein und Werner Albrecht von den Stadtwerken.
Patrizia Bollwein und Werner Albrecht von den Stadtwerken. © Daniel Loeper

Die E-Busse erfüllten die vorgeschriebene Reichweite von "mindestens 250 Kilometern", so Korte. Neuere Modelle könnten bis zu 300 Kilometer weit fahren, abhängig von der Batterietechnik. "Das reicht für den ganzen Tag", sagt Korte. Mit Dieselbussen könnten E-Busse zwar "noch nicht" mithalten, "aber es geht in die richtige Richtung".

Werner Albrecht, Stadtwerke-Geschäftsführer im Bereich Immobilien kam beim Richtfest auf den Klimaschutz zu sprechen: Leider stünde der Bus in der Politik in Sachen Schadstoffbelastung "oft an erster Stelle, obwohl der Individualverkehr viel mehr ausstößt". Veit Bodenschatz, MVG Leiter im Bereich Bus, sagte: "Wir wollen beim Bus weg vom Öl", man müsse darum "jetzt so richtig klotzen."

Lesen Sie hier: Mobilität in Freiham - ein Viertel für Fußgänger

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.