In ICE: Kaninchen "Ludewika" einfach ausgesetzt

In einem ICE aus Berlin wird ein völlig verwahrlostes Kaninchen gefunden. Das Tier muss ein wochenlanges Martyrium hinter sich haben. Im Tierheim wurde es aufgepäppelt.
von  rah/az
Ihr Leidensweg ist erstmal vorbei: Die Pfleger im Münchner Tierheim kümmerten sich um "Ludewika".
Ihr Leidensweg ist erstmal vorbei: Die Pfleger im Münchner Tierheim kümmerten sich um "Ludewika". © Tierheim München

In einem ICE aus Berlin wird ein völlig verwahrlostes Kaninchen gefunden. Das Tier muss ein wochenlanges Martyrium hinter sich haben. Im Tierheim wurde es aufgepäppelt.

München – Die kleine Ludewika muss ein schreckliches Martyrium hinter sich haben. Im Tierheim kümmerte sich sofort ein Arzt um das etwa ein Jahr alte Kaninchen. "Die Schneidezähne, die sich normalerweise beim Fressen abwetzen, waren so lang, dass sie sich schon durch ihre Nase bohrten", erzählt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein. Ein Veterinär musste die Schneidezähne abschleifen, damit das Tier überhaupt wieder in der Lage war, etwas zu fressen.

Dienstagmittag war Ludewika im ICE aus Berlin am Hauptbahnhof angekommen. Ein Eisenbahner entdeckte das Tier in einer völlig verdreckten Transportbox bei einem Kontrollgang im Zug. Am Info-Point in der Haupthalle ließ er den Besitzer sofort ausrufen. Doch der meldete sich nicht. Vermutlich hat er das Kaninchen absichtlich zurückgelassen.

 

Unterernährt, verdreckt, verletzt

 

Ludewika landete schließlich auf der Wache der Bundespolizei. Für die Beamten sind ungewöhnliche Fundsachen zwar Alltag, ein so schändlich vernachlässigtes Tier bekommen aber auch sie nicht so oft zu Gesicht. Ein Beamter teilte kurzerhand den Apfel aus seiner Brotzeit mit "Ludewika" und brachte sie am Nachmittag ins Tierheim nach Riem. Dort angekommen hatten die Pfleger alle Mühe, das von Urinstein und Kot verklebte Fell des ausgehungerten Kaninchens zu säubern und "Ludewika" wieder aufzupäppeln.

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Außerdem fanden die Pfleger frischen Meerschweinchenkot in der Transportbox. Welches Schicksal "Ludewikas" Begleiter ereilt hat, will man sich gar nicht ausmalen. "Ludewika" soll künftig ein erfüllteres Kaninchenleben haben. Deshalb sucht das Tierheim jetzt nach einem fürsorglichen Besitzer. "Ludewika" hatte Glück im Unglück: "Wir sind zuversichtlich, dass wir sie bis dahin wieder vollständig aufpäppeln können", sagt Judith Brettmeister vom Tierheim.


Wenn Sie bereits Kaninchenbesitzer sind und Interesse haben, "Ludewika" ein neues Zuhause zu geben, wenden Sie sich bitte ans Tierheim München, Riemer Straße 270, Tel.: 089 / 921 000 0

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