In 15 Jahren nur wenig Fördergeld für Geothermie: Kritik

Die Grünen beklagen, dass es für Geothermie nur "Fördergelder im Mikrobereich" gegeben habe. In 15 Jahren sei weniger Geld geflossen als pro Tag für Gas und Öl nach Russland.
AZ/dpa |
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Die Geothermieanlage im Heizkraftwerk Süd.
Die Geothermieanlage im Heizkraftwerk Süd. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München - Der Freistaat hat in den vergangenen 15 Jahren nur wenig Geld in die Förderung von heimischen Geothermie-Projekten gesteckt. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor. Die Grünen kritisieren, es handle sich um "mickrige" Fördersummen - das sei ein Armutszeugnis.

Laut Ministerium wurden in den vergangenen 15 Jahren etwas mehr als 4,3 Millionen Euro aus dem bayerischen Energieforschungsprogramm für Tiefengeothermieprojekte zur Verfügung gestellt. Für die Förderung von Tiefengeothermie-Wärmenetzen wurden in diesem Zeitraum knapp unter 14,6 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt eingesetzt.

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Weitere Förderprogramme möglich

Das Ministerium betont in seiner Antwort auf die Grünen-Anfrage allerdings, dass auch im Rahmen eines weiteren Förderprogramms zu kommunalen Energienutzungsplänen Untersuchungen zu Geothermie grundsätzlich möglich seien - hier erfolge aber keine Erfassung der einzelnen Themenschwerpunkte. "Eine konkrete Angabe zu einer Höhe der Förderung der Geothermie in den vergangenen 15 Jahren ist aus diesem Grund nicht möglich", argumentiert das Wirtschaftsministerium.

"Dass diese Regierung mit Geothermie nicht viel am Hut hat, wusste ich schon vorher. Aber diese Zahlen von Fördergeldern im Mikrobereich sprechen nochmal eine ganz besondere fossile Sprache", kritisierte die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen, Claudia Köhler.

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Energieexperte kritisiert "Minibeträge"

Der Grünen-Energieexperte Martin Stümpfig sprach von einem Armutszeugnis. "Bayern hatte im ersten Halbjahr dieses Jahres täglich über 25 Millionen Euro für Öl und Gas an Putin beziehungsweise Russland überwiesen und damit die Kriegskassen gut gefüllt.

An einem Tag also deutlich mehr als für die heimische Geothermie in 15 Jahren." Mit den 14,6 Millionen Euro habe die Staatsregierung ein bisschen mehr als sieben Kilometer Netz geschaffen - das sei "ein Witz". Alle anderen aufgeführten "Minibeträge" seien "wieder mal nur Studien, Gutachten und Energienutzungspläne". "Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem", kritisierte er.

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 09.10.2022 19:35 Uhr / Bewertung:

    Geothermie ist so nachhaltig wie Erdöl.

  • Der wahre tscharlie am 09.10.2022 15:30 Uhr / Bewertung:

    Warum soll der Freistaat viel Geld in die Geothermie stecken, wenn sie so an der Atomkraft festhalten? Ironie aus.

  • Dr. Right am 09.10.2022 19:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Echte Spezln, die sich lohnen, gibt es in der Branche offenbar (noch) nicht. Sowas wollen wir im Freistaat nicht!

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