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Impfungen an Münchner Schulen: Es ist viel Luft nach oben

Die Antwort auf eine Anfrage der Grünen zeigt: Die Impfaktionen an Münchens Schulen kommen noch nicht so recht in Gang.
Lisa Marie Albrecht
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Die Impfaktionen an Münchner Schulen stellen sich als großer Organisationsaufwand mit fragwürdigem Output heraus. (Symbolbild)
Die Impfaktionen an Münchner Schulen stellen sich als großer Organisationsaufwand mit fragwürdigem Output heraus. (Symbolbild) © Oliver Berg/dpa

München - Die Corona-Fälle unter Kindern und Jugendlichen steigen rasant - deshalb setzt Bayerns Kultusministerium auf gezielte Impfaktionen in Schulen.

Erst 21 durchgeführte Impfaktionen

Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren sollen so ein niedrigschwelliges, freiwilliges Angebot in Zusammenarbeit mit den örtlichen Impfzentren erhalten. Doch eine erste Bilanz aus der Landeshauptstadt zeigt: Bei 419 Münchner Schulen, an denen ein solches Angebot möglich wäre - im Grundschulalter ist die Impfung noch nicht zugelassen -, wurden bisher erst 21 Impfaktionen durchgeführt (Stand: 7. Oktober).

"Mehr als enttäuschend"

Das geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage des Landtags-Abgeordneten Florian Siekmann (Grüne) hervor, die der AZ exklusiv vorliegt. Für ihn sei dieses Ergebnis "mehr als enttäuschend", so Siekmann zur AZ. "Abgesehen vom enormen Organisationsaufwand für die Schulen kommt bei der Aktion der Staatsregierung offenbar wenig heraus", so der 26-Jährige.

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Großer Organisationsaufwand für die Schulen

Kultusminister Michael Piazolo (FW) erklärt, dem Ministerium sei bewusst, "welche immense Leistung die Verantwortlichen vor Ort in diesem Zusammenhang erbringen." Schulleitungen würden zunächst den Bedarf an Reihenimpfungen abfragen, dann Kontakt mit dem lokalen Impfzentrum aufnehmen und mit diesem dann die konkrete Durchführung abstimmen, erklärt Piazolo das Prozedere.

Wo liegen die Fehler?

Aus Siekmanns Sicht liegt der Fehler jedoch schon am Anfang der Kette: "Das Hauptproblem ist, dass ein Interesse an der Impfung schon vorausgesetzt wird", moniert er. Noch bevor der Bedarf abgefragt werde, brauche es - unabhängig von einem aufklärenden Arztgespräch - ein Informationsangebot, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit den staatlichen Kliniken.

Die Nachfrage Siekmanns, ob es ein solches Angebot gebe, lässt das Ministerium unbeantwortet, erklärt aber, es bestehe "kein Informationsdefizit". Man werbe auf "vielfältigen Wegen für eine Impfung".

"Fragwürdiger" Output

Florian Siekmann hält dagegen, die Aktionen hätten nur Sinn, wenn Schüler, Schülerinnen und Eltern "vor der Interessensabfrage gezielt durch Fachpersonal informiert werden". In der jetzigen Form sei der Aufwand für die Schulen zur Umsetzung der Impfaktionen "brutal" - und der Output "zumindest fragwürdig".

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