Immobilienpreise Region: Günstigste Münchner Gemeinde teurer als Berlins teuerste!

Wegen astronomisch hoher Immobilenpreise in der Stadt suchen mittlerweile viele Interessenten im Umland nach Häusern und Wohnungen. Doch auch im "Speckgürtel" herrscht mittlerweile absoluter Preis-Irrsinn wie der München-Berlin-Vergleich zeigt.
von  AZ/ms
Auch die Immobilienpreise im Münchner Umland sind in den letzten Jahren explodiert. (Symbolbild)
Auch die Immobilienpreise im Münchner Umland sind in den letzten Jahren explodiert. (Symbolbild) © Daniel Karmann/dpa

Wegen astronomisch hoher Immobilenpreise in der Stadt suchen mittlerweile viele Interessenten im Umland nach Häusern und Wohnungen. Doch auch im "Speckgürtel" herrscht mittlerweile absoluter Preis-Irrsinn, wie der München-Berlin-Vergleich zeigt.

München - Wer in München eine Wohnung oder gar ein Haus kaufen möchte braucht neben starken Nerven vor allem eines: einen starken Geldbeutel. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt in der bayerischen Landeshauptstadt mittlerweile bei 7.070 Euro. Wenig überraschend sind die Preise in keiner anderen deutschen Großstadt höher.

Viele Interessenten schauen sich deshalb nach Alternativen um und suchen im Umland nach einer geeigneten Immobilie. Doch die neueste Analyse des Immobiliendienstleisters McMakler zeigt, dass auch die Preise in sämtlichen Umlandgemeinden 2018 weiter stark angestiegen sind.

Gräfelfing ist die teuerste Gemeinde im Münchner Umland

Ein spezieller Städtevergleich zeigt die enorme Preis-Explosion, die die Immobilien in und um München in den letzten Jahren durchgemacht haben: "Der günstigste Landkreis im Münchner Umland, Geltendorf, liegt mit 3.871 Euro/m² sogar leicht über den teuersten Berliner Umland-Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow, wo Kaufinteressenten durchschnittlich 3.756 Euro/m² zahlen", sagt Hanno Heintzenberg, Gründer und Geschäftsführer von McMakler.

Der Analyse zufolge ist Gräfelfing im Münchner Westen die teuerste Gemeinde im "Speckgürtel". Hier zahlen Interessenten für einen Quadratmeter im Durchschnitt 7.654 Euro. Der hohe Preis liegt natürlich auch an der geographischen Nähe zum Stadtgebiet. Platz zwei und drei des unrühmlichen Rankings belegen Oberhaching (6.745 Euro/m²) und Starnberg (6.729 Euro/m²).

Der Münchner Speckgürtel braucht einen Speckgürtel

Mit 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat Gröbenzell im ersten Halbjahr 2018 den höchsten Preisanstieg gemacht – hier kostet der Quadratmeter im Schnitt nun 5.330 Euro. Tutzing, Zorneding, Freising und Erding sind in Sachen Preisanstieg ebenfalls ganz oben mit dabei. "Wir schätzen, dass sich die Preisdynamik im Umland weiterentwickelt, wobei sich die Preise der Spitzenreiter einpendeln und dann auf Nachbargemeinden ausstrahlen werden", so Heintzenberg dazu. (Lesen Sie auch: Zum Verkauf - Ein Hotelzimmer für 115.000 Euro)

Am günstigsten ist Eigentum in Geltendorf (3.871 Euro/m²), Altomünster (3.904 Euro/m²) und Geretsried (4.075 Euro/m²) zu erwerben. Zur Verdeutlichung: Im Durchschnitt kostet eine Immobilie in der teuersten Gemeinde, Gräfelfing, mehr als doppelt so viel wie in Geltendorf. Ein Grund ist auch die Lage dieser Gemeinden, die allesamt im äußersten Umland von München liegen.

Trotz allem wird klar: Auch für Immobilien im Umland muss man mittlerweile einiges an Geld auf den Tisch legen. Heintzenberg bringt das Grundproblem auf den Punkt: "Im Fokus der Kaufinteressenten stehen zunächst Orte, die an der unmittelbaren Stadtgrenze liegen, gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossenen sind und über eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügen. Allerdings haben viele dieser Regionen das hohe Münchner Preisniveau nahezu erreicht. Der Münchner Speckgürtel braucht einen Speckgürtel."


Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise im Münchner Speckgürtel. (Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.) Grafik: McMakler

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