Immobilienexperte zu München: "Wer kaufen will, findet etwas"
München – Die unangenehme Kombination aus hohen Immobilienpreisen und gestiegenen Zinsen lädt aktuell die wenigsten Käufer ein, in ein eigenes Heim zu investieren, außerdem ist die Marktlage meistens schlecht.
München: mehrere hundert Kaufobjekte
Laut Michael Müller, einem Spezialist für Baufinanzierung, scheint es aber gute Nachrichten zu geben. Wer sich heuer mal die gängigen Immobilienportale anschaut, wird sich wundern. Es werden mehrere hundert Kaufobjekte angezeigt – sogar in den beliebten Stadtteilen wie Bogenhausen. Keine alltägliche Situation für die begehrte Landeshauptstadt.
"Die Auswahl an Immobilien ist deutlich größer geworden. In allen Lagen ist wieder Angebot vorhanden und wer jetzt kaufen will, der findet etwas – das war jahrelang nicht so", sagt Michael Müller, der für die Dr. Klein Privatkunden AG tätig ist, ein Finanzvertrieb für Privatkunden und Wohnungsunternehmen.
Die Gründe: Finanzkosten, Zinswende, Inflation
Die Zinswende ist nach Angaben des Baufinanzierungspezialist der Grund dafür: "Die Finanzierungskosten sind deutlich gestiegen. Zusammen mit der hohen Inflation verunsichert dies Immobilieninteressenten und führt zu einer aktuell geringeren Nachfrage." Viele Kaufobjekte ruhen daher, was folglich einen Verhandlungsspielraum bei den Preisen eröffnet. Die Teuerung mit +0,57 Prozent für Wohnungen und +1,55 Prozent für Häuser fällt aus diesen Gründen im zweiten Quartal 2022 niedrig aus.
Trotzdem sind Münchner Immobilien kein Schnäppchen
Trotz der Stagnation liegen die Preise für Immobilen auf hohem Niveau: Münchner zahlen im Schnitt 6.974 €/qm für ein eigenes Haus und 8.920 €/qm für eine Eigentumswohnung. Die bayerische Landeshauptstadt bleibt also mit Abstand auf Platz eins, was die Preise angeht. Und wird es wohl auch erst einmal bleiben. Auch wenn Preisrückgänge zu erkennen sind, macht Michael Müller deutlich: "Es ist nicht wie ein Kartenhaus, das jetzt zusammenbricht. In München als Top-Wirtschaftsstandort mit gut bezahlten Jobs bei Weltkonzernen gibt es kein Kartenhaus – nur ein sehr hohes Preisniveau, das jetzt mal eine Korrektur verträgt.“