Im Altenheim: Kissen aufs Gesicht gedrückt

München - Die 80-jährige Karla C. (Namen geändert) hatte eine Hüft-OP hinter sich und litt unter Schmerzen. Dass sie deswegen öfters weinte und wimmerte, ärgerte ihre Zimmergenossin in einem Ismaninger Altenheim. Petra D. (72) griff laut Antragsschrift am 11. August des vergangenen Jahres deswegen zu einem Kissen und drückte es der dementen Frau mindestens eine Minute mit Kraft aufs Gesicht.
Petra D. sei klar gewesen, dass das Opfer ersticken konnte. Den Tod von Karla C. nahm sie zumindest billigend in Kauf. Für die Staatsanwaltschaft ist das versuchter Totschlag. Es blieb bei dem Versuch, weil es Karla C. trotz des Kissens auf dem Gesicht gelang, laut um Hilfe zu schreien. Eine Pflegerin eilte in das Zimmer, Petra D. musste von ihrem Opfer ablassen, ließ aber das Kissen auf dem Gesicht zurück.
Petra D. ist alkoholabhängig und psychisch krank. Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll sie in der Psychiatrie untergebracht werden.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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