"Ihr werdet ein Leben lang abbezahlen müssen"

München – Es scheint unglaublich und doch passiert es derzeit täglich: Allein in München sind bei der Polizei seit vergangenem Freitag bislang 22 als Scherz gemeinte Amok-Drohungen eingegangen. Bei Augsburg spielten Schüler sogar einen Amoklauf nach. Das verbreitet nicht nur Angst und Schrecken, sondern bindet auch zahlreiche Polizeikräfte, die währenddessen nicht echten Fällen nachgehen können.
Deshalb hat die Polizei München jetzt auf Facebook eine eindringliche Warnung veröffentlicht: "Es gibt zur Zeit Menschen, die meinen es sei ein 'Spaß' mit der Angst seiner Mitmenschen zu 'spielen'. Dieses widerliche Verhalten kann nicht nur strafrechtliche Folgen haben, es werden auch erhebliche finanzielle Konsequenzen auf den Einzelnen zukommen. […] Wer absichtlich und grundlos einen Polizeieinsatz auslöst muss die Kosten dafür übernehmen. Es gibt dabei keine finanzielle Obergrenze."
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"Kommt schnell ein Betrag zusammen, den man ein ganzes Leben lang abbezahlen muss"
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie man eine solche Falschmeldung verbreitet. Egal ob über soziale Medien, Messenger, mündlich, oder auf sonst einem Kanal: all diese Meldungen nimmt die Polizei zunächst grundsätzlich ernst und geht dem nach. Je nachdem, wie viele Beamte dann mobilisiert werden, können die Kosten extrem ausfallen:
"Pro eingesetztem Beamten und Stunde stellen wir jeweils 54 € in Rechnung. Kommt ein Hubschrauber zum Einsatz werden 1700 € pro Stunde in Rechnung gestellt. Werden mehrere Hundertschaften samt Hubschrauber eingesetzt, kommt sehr schnell ein Betrag zusammen, den derjenige dann ein ganzes Leben lang abbezahlen muss."
Aber so eindringlich der Appell auch ist, nicht mit falschen Amok-Warnungen für Chaos und Panik zu sorgen, so wichtig ist der Polizei auch der Hinweis, dass jemand, der aus bestem Wissen und Gewissen heraus einen Einsatz auslöst, der sich hinterher als unnötig herausstellt, keinerlei finanzielle Folgen fürchten muss. Ein klassischer Fehlalarm kostet den Anrufer oder Hinweisgeber keinen Cent.