Idee aus Asien: Autonom fahrende Elektro-Tram denkbar für München?
München - Der Beschluss im Stadtrat steht: München will die Verkehrswende. So hat es, wie berichtet, die Große Koalition im Rathaus am Mittwoch entschieden. Was das nun konkret heißt, ist weiter umstritten. Ein Teil davon: die Vision einer autofreien Altstadt. Bis zum Sommer soll Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) mögliche Maßnahmen vorschlagen. Danach will der Stadtrat entscheiden, wie man das Verkehrsaufkommen im Herzen der Stadt reduzieren kann.
Klar gibt es viele Vorschläge, wie sich der ÖPNV verbessern lässt. Aber wieviel soll und darf es kosten?
Debatte in München - wie lässt sich der ÖPNV ausweiten?
Aus der Münchner Rathaus-CSU kommt jetzt ein Antrag, in dem die Stadträte die MVG und die zuständigen Referate der Stadt auffordern, eine Idee aus Asien zur Zukunft der Trambahnen mit Blick auf München zu prüfen.
In Asien nämlich, so heißt es in dem CSU-Antrag, würden gerade die ersten gleisfreien, autonom fahrenden Elektro-Trambahnen im Testbetrieb fahren. Sie würden batteriebetrieben funktionieren - und keiner elektrischen Oberleitung mehr bedürfen. "Präzise Sensoren führen die Tram entlang einer Markierung auf der Straße. Sie benötigt daher keine Gleise", erklärt die Fraktion die Idee aus Asien und verweist darauf, dass man mit einer solchen E-Tram Zeit und Kosten spare.
"Wir sollten in München die Weichen auf Zukunft stellen und die Vorteile einer solchen Tram zur Attraktivierung des ÖPNV nutzen: geringe Investitionskosten, überschaubare Infrastrukturmaßnahmen, und mit einem Bus vergleichbare oder sogar noch darunterliegende Geräuschemissionen bei höherer Komfortabilität sprechen für sich", heißt es in dem Antrag.
In Asien: Autonom fahrenden Elektro-Trambahnen im Testbetrieb
Aber wäre so etwas überhaupt für München denkbar? In dem Antrag fordert die CSU-Fraktion die MVG und die Referate auf, zu prüfen, "ob man zukünftig, was den Neubau von Tramstrecken angeht, auf gleisfreie, autonom fahrende Elektrotrambahnen" setzen könne.
Von der MVG wollen die CSU-Stadträte auch wissen, ob man auf den anvisierten Neubau-Tramstrecken - solange, "bis eine Serienreife besteht" - auch "Vorläuferprojekte in Form von E-Buslinien auf Expressbus-Spuren" einrichten könne.
Um die Möglichkeiten für eine solche E-Tram auszuloten, machen sie einen Vorschlag: "Wir streben weiterhin den zeitnahen Bau der U26 an. Bis dahin muss der Bereich rund um die Bayernkaserne jedoch auch schon attraktiv vom ÖPNV erschlossen werden. Daher fragen wir, ob es möglich wäre, die ÖPNV-Erschließung der Bayerkaserne als Pilotprojekt für eine solche gleisfreie, batteriebetriebene, autonom fahrende Tram auszuweisen."
Lesen Sie auch: AZ-Kommentar - Verkehrswende: Autofrei? Los geht’s