Hugendubel bleibt doch am Marienplatz

Ab Sommer 2017 teilt sich der Buchladen das Haus mit der Telekom – und verzichtet dafür auf den Haupteingang.
Anja Perkuhn |
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Im Erdgeschoss mit Eingang von der Marienplatz-Seite wird ab Sommer 2017 die Telekom zu finden sein - und der Buchladen mit einer kleinen Fläche.
2 Im Erdgeschoss mit Eingang von der Marienplatz-Seite wird ab Sommer 2017 die Telekom zu finden sein - und der Buchladen mit einer kleinen Fläche.
Der Zugang zum Hugendubel liegt dann in der Seitenstraße - "ein gewisser Kompromiss, der uns zum Schluss aber leichtgefallen ist", sagt Gesellschafter Maximilian Hugendubel.
2 Der Zugang zum Hugendubel liegt dann in der Seitenstraße - "ein gewisser Kompromiss, der uns zum Schluss aber leichtgefallen ist", sagt Gesellschafter Maximilian Hugendubel.

Ab Sommer 2017 teilt sich der Münchner Buchladen das Haus mit der Deutschen Telekom – und verzichtet dafür auf den Haupteingang.

München – Aufatmen bei den Literaturfreunden der Stadt: Das Münchner Traditionshaus Hugendubel wird doch nicht vom Marienplatz verschwinden. Stattdessen wird im Sommer 2017 ein Geschäft der Deutschen Telekom dort neu einziehen – und der Buchladen als Untermieter mit.

Die Telekom als zukünftiger Mieter des Hauses an der Ecke zum Alten Peter und die Buchhandlung als Untermieter werden sich das Gebäude teilen. „Dass wir nun doch eine Ideallösung für den Marienplatz gefunden haben, freut uns sehr“, sagt Nina Hugendubel, die Gesellschafterin des Familienunternehmens.

Im März vergangenen Jahres hatte es noch geheißen, die Filiale werde geschlossen. Der bis Ende 2015 laufende Vertrag mit dem Hauseigentümer Bayerische Hausbau, sollte nicht verlängert werden – man konnte sich nicht auf ein Raumkonzept einigen.

„Wir sind an die Grenzen gegangen“, sagt Maximilian Hugendubel

Nun wird Hugendubel eine kleine Fläche im Erdgeschoss des Marienplatz Nummer 22 beziehen und Verkaufsflächen in der 1. und 2. Etage führen (etwa 1200 Quadratmeter). Der Kommunikationsanbieter Telekom wird aus den Räumen in der Kaufingerstraße ausziehen und künftig seinen Flaggschiff-Laden im Erdgeschoss haben (350 Quadratmeter) – mit Eingang zum Marienplatz. Der Eingang für Hugendubel wird künftig in der Seitenstraße liegen. „Das ist ein gewisser Kompromiss“, räumt Maximilian Hugendubel ein. „Er ist uns zum Schluss aber leichtgefallen.“ Besser Seiteneingang als Geschäftsaufgabe. „Wir sind an die Grenzen gegangen, um für beide Seiten ein Win-Win zu schaffen.“

Im vierten Obergeschoss wird nach dem Umbau der Presseclub wieder einziehen. Im 5. und 6. Stock kommt die Vermarktung unter.

Lesen Sie hier: Berichterstattung zu Verhandlungen schon im Januar

Haus und Platz stehen jetzt unter großem Erfolgsdruck: „Ab Sommer 2017 wird der Marienplatz wieder das Aushängeschild des modernen Buchhandels sein“, sagt Nina Hugendubel. Die Telekom erhofft sich einen ähnlichen Effekt: „Der Marienplatz wird das Aushängeschild für die Deutsche Telekom werden“, sagt Albert Pott, Geschäftsführer Operatives Geschäft. Und Jürgen Büllesbach, Hausbau-Geschäftsführer, kommt ebenfalls nicht ohne das A-Wort aus: „Das Haus ist nun einmal ein Aushängeschild – und wir wollen es wieder zu dem Gebäude machen, das es momentan nicht mehr ist.“ Es habe „großen architektonischen Nachholbedarf“.

Ab Januar 2016 wird das Eckhaus dann umgebaut

Deshalb wird der Buchladen Ende Januar 2016 für gute anderthalb Jahre geschlossen. Sowohl die Innenräume als auch die 90er-Jahre-Fassade werden neu gestaltet – laut Büllesbach für „deutlich, deutlich über zehn Millionen Euro“. Noch in diesem Jahr wird der Hugendubel am Stachus modernisiert, um mit der Filiale in den Fünf Höfen die Umbauphase überbrücken zu können.

Von den 85 Mitarbeitern der Marienplatz-Filiale werde man in dieser Zeit „nicht allen eine Zwischenlösung anbieten können“, sagt Maximilian Hugendubel. Man werde sich aber „bemühen, der Mehrheit eine Weiterbeschäftigung anzubieten“. Sie seien schon informiert. Eine Mitarbeiterin zitiert Hugendubel so: „Hauptsache, es geht weiter am Marienplatz.“

Lesen Sie hier: Historie Hugendubel - die Geschichte der Buchhandlung

 

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