HoppyGo - CarSharing in München: Das eigene Auto mit anderen teilen?
München - Staumeldungen in München sind wahrlich keine Seltenheit. Der öffentliche Nahverkehr in München mag zu den günstigeren in Deutschland gehören, zugleich vergeht wohl kein Tag ohne S-Bahn-Aufall, Trambahn-Verspätung oder Bus-Unfall.
CarSharing wäre eine einfache Lösung für das Problem: Man verleiht das eigene Auto, wenn man es selbst nicht braucht, an andere Fahrer. Der Parkplatzmangel in München würde aktiv bekämpft, zugleich verdient sich der Auto-Besitzer noch etwas dazu.
Unternehmen wie HoppyGo wollen Fahrzeughalter und mögliche Zwischennutzer unkompliziert zusammenbringen. Mit einer App möchte sich das Start-up als Plattform etablieren, die die Vermietung zwischen Privatpersonen organisiert und zugleich den Versicherungsschutz und die Abrechnung übernimmt - gegen eine stattliche Vermittlungsgebühr von 7,50 Euro.
So sieht die App von HoppyGo aus. Foto: HoppyGo
Wollen die Münchner ihr Auto mit anderen teilen?
Die Beziehung der Deutschen zu ihrem Auto gilt als besonders innig. Wird es liebevoll in der Garage poliert, hört man unwillkürlich eine Stimme murmeln: "Mein Liebes, mein Eigen – mein Schatz!"
Ob die Münchner also ihr Auto einem Fremden übergeben würden? Auch wenn HoppyGo einen Teil der Verantwortung übernimmt, es geht doch ums Prinzip: Kein Fremder soll das eigene Auto, das männliche Heiligtum, auch nur anschauen dürfen - es sei den mit neidvollem Blick, weil das Röhren des eigenen Auspuffs lauter ist als das Nebenmannes an der Ampel.
Das Auto verdient das Geld alleine - fast!
Ganz von alleine erwirtschaftet das Auto sowieso kein Geld: Die Schlüsselübergabe erfolgt persönlich. Mieter und Vermieter müssen sich also treffen, das Fahrzeug auf Schäden sowie die Tankfüllung hin überprüfen und schließlich alles in einem Übergabeprotokoll über die App festhalten. Der Vorgang wiederholt sich auch bei Rückgabe des Fahrzeuges. Das Auto vermieten, während man selber im Urlaub oder der Arbeit weilt, ist also nicht möglich - andere CarSharing-Anbieter wie Stattauto haben das eleganter gelöst.
Der Ansatz scheint also prinzipiell sinnvoll, auch wenn die Umsetzung noch ausbaufähig ist. Die entscheidende Frage aber lautet: Würden die Autobesitzer ein solches Angebot überhaupt nutzen?
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