Hofbräukeller-Eklat: Söder vermittelt

Im Eklat um die Verbannung von Studentenverbindungen aus dem Hofbräukeller hat nun der bayerische Finanzminister und Hofbräu-Brauerei-Chef, Markus Söder, vermittelt.
von  az
Markus Söder vermittelt im Hofbräukeller-Eklat.
Markus Söder vermittelt im Hofbräukeller-Eklat. © az/imago/dpa

München - Weil eine Studentenverbindung pöbelte, randalierte und die erste Strophe des Deutschlandliedes sang, verbannte der Juniorwirt Ricky Steinberg alle Studentenverbindungen aus seinem Wirtshaus. Als die Studentenverbindung "Alemania" im Hofbräukeller reservieren wollte, wurde ihr abgesagt - mit der Begründung, dass der Hofbräukeller bis auf weiteres keine Reservierungen von Studentenverbindungen entgegen nehmen könne.

Es folgte ein Shitstorm: Auf Facebook, wo den Hofbräukeller bisher 700 zufriedene Kunden bewertet hatten, ist er im Ranking auf 1,8 von 5 Sternen gerutscht. Wegen 2900 neuer, miserabler Bewertungen. Auch an Hasskommentaren mangelte es nicht. Offenbar hattte die abgelehnte Verbindung das Ablehnungsschreiben verbreitet und gegen den Hofbräukeller mobil gemacht. Sogar erpresst wurde der Hofbräukeller. Der Bann gegen die Verbindungen und der anschließende Shitstorm sorgten für einige Aufregung in den letzten Tagen (AZ berichtete).

Einem Bericht der "Bild-Zeitung" zufolge schaltete sich jetzt sogar der bayerische Finanzminister Markus Söder ein. In seiner Funktion als Finanzminister ist er Chef der Hofbräu-Brauerei.

Den Shitstorm aktzeptiert Söder, selber Mitglied einer Studentenverbindung, ebenso wenig wie rechtsradikales Gedankengut, er sagt aber auch zu "Bild": „Es gibt viele großartige Studenten-Verbindungen, die man nicht einfach pauschal aus dem Hofbräukeller ausschließen kann!“

Laut dem Bericht hat ein„Alemannia“-Student den bayerischen Integrations-Beauftragten, den Landtagsabgeordneten Martin Neumeyer (60, CSU), um Hilfe gebeten. Neumeyer ist „Alter Herr“ bei der „Alemannia“.

Söder und Neumeyer baten Wirt Steinberg dringend um Rücknahme des Total-Banns. Der reagierte prompt und setzt sich am Sonntag zum Friedensgespräch mit der "Alemania" zusammen.

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