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Hochzeit von Ludwig Prinz von Bayern: Nicht mehr zeitgemäß

Ludwig Prinz von Bayern heiratet am Samstag in München. Den Schlosspark und das Schloss Nymphenburg darf er dafür kostenfrei nutzen. Ein Teil des Areals wird eigens für die Hochzeit gesperrt. Wirklich nachvollziehbar ist das nicht, findet die AZ-Reporterin.
Carmen Merckenschlager
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Ludwig Prinz von Bayern und seine Verlobte Sophie Evekink heiraten am Samstag in Nymphenburg.
Ludwig Prinz von Bayern und seine Verlobte Sophie Evekink heiraten am Samstag in Nymphenburg. © Felix Hörhager/dpa

München - Wer als Normalsterblicher den Hubertussaal in Nymphenburg mieten möchte, muss 5.100 Euro hinblättern. Was das Schloss samt Park an Miete kostet – egal, das würde wohl selbst das Gutverdienerportemonnaie sprengen.

Ganz zu schweigen davon, dass niemand ohne Adelstitel das Areal (teils) gesperrt bekäme; Sicherheitsmaßnahme hin oder her.

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Bezahlen muss der Prinz nichts, weil die Wittelsbacher dort ein Wohnrecht genießen. Im bürokratischen Sinne ist das gerade noch nachvollziehbar, im Hinblick auf das 21. Jahrhundert fragwürdig.

Moralisch müssen sich die Wittelsbacher fragen lassen, wie zeitgemäß die kostenlose Nutzung ist. Dient sie eben nicht, wie vor 100 Jahren, dem Amüsement der Allgemeinheit, sondern der eigenen Belustigung.

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Ein schönes Zeichen wäre es, würden die Hochzeiter ein Fest für (bedürftige) Münchner ausrichten – wenn der Allgemeinheit schon der Park für einen Tag verwehrt bleibt.

Gut, dass nun doch ein Teil offen bleibt. Noch angemessener wäre aber eine Feier in privatem Rahmen – ganz ohne Sperrung von Staatseigentum.


Hochzeit in der Theatinerkirche am Odeonsplatz

Die Trauung von  Ludwig Prinz von Bayern und Sophie-Alexandra Evekink findet am 20. Mai um 10 Uhr in der Theatinerkirche direkt an der Feldherrnhalle statt. Auch große Teile des Odeonsplatzes sind am Samstag wegen der Adelshochzeit temporär für die Münchner gesperrt. Vom Odeonsplatz geht es dann zum Empfang am Schloss Nymphenburg, der um 13 Uhr startet.

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Die Braut ist Niederländerin und Kanadierin – und hat Kriminologie an der Universität Oxford studiert. Sie arbeitete für die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die Vereinten Nationen.

Prinz Luitpold von Bayern ist der Vater des Bräutigams und der Urenkel von König Ludwig III.
Prinz Luitpold von Bayern ist der Vater des Bräutigams und der Urenkel von König Ludwig III. © imago/Rolf Poss

Familienplanung erwartet: Vater Prinz Luitpold wünscht sich Enkel

Von der 32-Jährigen und dem 40-Jährigen wird nach der Hochzeit eine Familienplanung erwartet, Prinz Ludwigs Vater, Prinz Luitpold, sagte vorab: "Ludwig hat eine gute Wahl getroffen. Meine zukünftige Schwiegertochter ist eine sehr intelligente und gebildete Frau. Ich hoffe, dass sie bald eine Familie gründen." Prinz Luitpolds Urgroßvater war König Ludwig III.. Der letzte bayerische König ist der Cousin zu "Kino". 

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  • KUMMUC am 19.05.2023 14:28 Uhr / Bewertung:

    Sich über das Haus Wittelsbach aufregen, aber sonst hinter jeder Pseudopromihochzeit hinterher hecheln und berichten. Wenn irgend eine Fußballerfrau heiratet, oder einer der trällert oder sonst noch meint es macht ihn prominent, dann ist Alles gut und es wird berichtet und fotografiert und gehuldigt. Nur Neid trieft aus dem Artikel.

  • Gisi2020 am 19.05.2023 20:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von KUMMUC

    Wunderbar ausgedrückt. Ich würde mal vermuten, wenn irgendein Großkopferter die Möglichkeit hätte, wäre das schon längst genutzt worden - ohne dass irgendwer sich darüber aufregt. Vielleicht sollte mal recherchiert werden, welchen Prozentsatz vom Gesamtgebäude durch die Hochzeit genutzt werden.

  • Wolff am 19.05.2023 10:36 Uhr / Bewertung:

    Das diskutieren Sie dann vielleicht auch mal mit der Kirche...

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