Hochradwege in München: Auf Stelzen in den Olypark
München - Ein Radweg auf Stelzen als Teil einer Express-Radroute in Richtung Dachau - ohne störende Ampeln und Kreuzungen: Das ist die Idee hinter einem aktuellen Antrag der Rathaus-CSU. Die Fraktion fordert über der Heßstraße auf Höhe des Kreativquartiers und über die Schwere-Reiter-Straße hinweg einen Hochradweg zu bauen.
Im August hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich für solche Radwege in München ausgesprochen und dafür finanzielle Unterstützung vom Freistaat zugesichert. Sehr zur Freude von OB Dieter Reiter (SPD), der sogleich die Prüfung möglicher Routen in Auftrag gab.
Bisher war als möglicher Standort eines solchen Modellversuchs oft die Leopoldstraße im Gespräch gewesen, wo der Radlfluss von vielen Abzweigungen und Einfahrten unterbrochen wird - und die Teil des geplanten Radschnellwegs in Richtung Garching ist. Schon 2019 hatte die CSU außerdem eine solche Lösung für die Lindwurmstraße vorgeschlagen.
Radler werden an Schwere-Reiter-Straße ausgebremst
Doch die Heßstraße, so erklärt es Vize-Fraktionschef Hans Theiss auf AZ-Anfrage, sei der Fraktion sowohl von Bürgern der angrenzenden Viertel als auch von Verkehrsexperten als Modellversuchsroute empfohlen worden. Schon jetzt werde sie stark von Radlern genutzt, die aber an der Schwere-Reiter-Straße, wo ein direkter Überweg fehlt, ausgebremst werden.
Eine Expressroute an dieser Stelle könnte das Univiertel sehr schön mit dem Olympiapark verbinden, so Theiss. Der Hochweg könnte etwa an der Lothstraße beginnen und im Bereich jenseits des Rosa-Luxemburg-Platzes enden.
Die weiteren Rathaus-Fraktionen sind nicht abgeneigt: eine Machbarkeitsstudie für eine Brücke über die Schwere-Reiter-Straße laufe ohnehin seit 2019, heißt es etwa von den Grünen. "Und natürlich braucht es in der Heßstraße eine ordentliche Radroute", so Grünen-Stadträtin Gudrun Lux.
Die SPD ergänzt, man arbeite ebenfalls an einer Initiative zur Querung der Schwere-Reiter-Straße. Eine Brücke hätte eine Schlüsselposition für die Radschnellverbindung aus der Innenstadt, sagt Andreas Schuster (SPD).