Herzinfarkt auf dem Rad: Passanten reanimieren 59-jährigen Münchner

Am Sonntag gab es im Münchner Stadtgebiet und Landkreis gleich mehrere Radl-Unfälle. Vier Personen wurden verletzt.
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Obwohl das Tragen von Fahrradhelmen gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, empfiehlt die Münchner Verkehrspolizei grundsätzlich allen Radfahrern, entsprechende Helme zu tragen. (Symbolbild)
Obwohl das Tragen von Fahrradhelmen gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, empfiehlt die Münchner Verkehrspolizei grundsätzlich allen Radfahrern, entsprechende Helme zu tragen. (Symbolbild) © imago/HärtelPRESS

München - Kein Sonntag für Radler: Gleich vier verletzte Radfahrer hat die Polizei nach Verkehrsunfällen in und um München gemeldet. In einem Fall war es nach Angaben der Polizei dem couragierten und schnellen Handeln der Ersthelfer zu verdanken, dass ein verunglückter Mann erfolgreich reanimiert werden konnte. Die Verkehrspolizei ermittelt in allen vier Fällen.

Fürstenried: Radfahrer stürzt nach Herzinfarkt, Ersthelfer sind sofort zur Stelle

Der 59-Jährige mit Wohnsitz in München war gegen 11.15 Uhr in Fürstenried stadtauswärts unterwegs, als er mit seinem Rad auf dem Silvrettaweg wegen eines Herzinfarkts stürzte. Der Mann blieb leblos liegen, vorbeikommende Passanten leisten sofort Erste Hilfe in Form von Reanimationsmaßnahmen. Außerdem verständigte die Gruppe sofort den Rettungsdienst und stellte Einweiser für den Rettungswagen in der Nähe ab, berichtet die Polizei weiter.

Rettungsdienst und Notarzt übernahmen anschließend die medizinische Betreuung und brachten den 59-Jährigen in ein Krankenhaus, wo er stabilisiert werden konnte. Bei dem Sturz selbst verletzte sich der Fahrradfahrer nur leicht. Für die Dauer der Unfallaufnahme wurde der Weg für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt.

Brunnthal: 82-jähriger Radfahrer verletzt sich bei Sturz schwer

Ebenfalls am Sonntag – gegen 14 Uhr – radelte ein 82-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis München auf der Sauerlacher Straße in Richtung Sauerlach und wollte am Ortsausgang der Ortschaft Hofolding auf den gegenüberliegenden Geh- und Radweg wechseln. Dabei kam er am Bordstein der Mittelinsel zu Fall und zog sich eine Oberschenkelfraktur zu. Der Mann kam zur stationären Behandlung in eine Klinik.

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Moosach: Geister-Radfahrer kollidiert mit Motorradfahrer

Nach einem Unfall auf der Dachauer Straße landete ein 78-Jähriger mit einer Schädel- und Jochbeinfraktur im Krankenhaus. Der Mann mit Wohnsitz in München radelte neben der Dachauer Straße stadteinwärts verbotswidrig und ohne Helm auf dem Fahrradweg und wollte geradeaus die Kreuzung zum Georg-Brauchle-Ring überqueren.

Im Kreuzungsbereich kam es gegen 14.50 Uhr zum Zusammenstoß mit einem Motorrad, das ein 57-Jähriger mit Wohnsitz in München steuerte: Der Mann wollte mit seiner BMW auf dem Georg-Brauchle-Ring nach rechts in Richtung Dachauer Straße abbiegen. "Hierzu befuhr er nach den ersten Ermittlungen den  abgetrennten Fahrstreifen für Rechtsabbieger. Im Einmündungsbereich zur Dachauer Straße gilt die Verkehrsregelung 'Vorfahrt gewähren', schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Der Motorradfahrer verletzte sich bei dem Unfall leicht, der Gesamtschaden wird auf über 2.000 Euro geschätzt.

Lehel: Polizeiauto erfasst Fahrradfahrer

Am Sonntagmorgen ereignete sich dann in der Maximilianstraße ein weiterer Unfall mit Radfahrer-Beteiligung: Gegen 9.15 Uhr fuhr eine 22-jährige Münchner Polizeibeamtin mit einem Streifenwagen zunächst stadtauswärts und wendete an der Kreuzung zur Sternstraße, um die Maximilianstraße anschließend in der Gegenrichtung  zu befahren.

Dabei übersah die Polizistin einen 32-jährigen Münchner, der mit seinem Fahrrad auf dem dortigen Radweg stadteinwärts unterwegs war und die Kreuzung zur Sternstraße geradeaus bei grüner Ampel überqueren wollte. Bei dem nun folgenden Zusammenstoß stürzte der Radfahrer zu Boden und verletzte sich leicht. Mitarbeiter eines Rettungsdienstes behandelten den Mann wurde vor Ort ambulant.

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Geh Recht am 19.06.2023 22:16 Uhr / Bewertung:

    Großartig, dass Passanten den Ernst der Lage so schnell erkannt und bei dem Herzinfarkt entsprechend gehandelt haben!! Dem Patienten alles Gute!

  • glooskugl am 19.06.2023 16:53 Uhr / Bewertung:

    Jeder ist für seinen Schädel selber verantwortlich. Wer Hirn hat und Angst um seinen Kopf trägt Helm. Geisterfahrer könnte man eindämmen.Dazu braucht es Kontrollen und knackige Geldstrafen...die es nicht gibt.
    Ich wäre ja für die allgemeine Helmpflicht. Die Gurtpflicht haben einige auch nicht eingesehen. Trotzdem hat sich das normalisiert bis auf wenige die dann bei einem Unfall zusammengesucht werden müssen weil sie aus dem Auto geflogen sind und getötet wurden. Klar gibt es dagegen Pseudoargumente ,aber die werden halt von den Verweigerern gestrickt bzw ersonnen.

  • tutwaszursache am 20.06.2023 21:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Tjo, dann fordern Sie gewiss auch eine Helmpflicht für Fußgänger? Oder etwa nicht, obwohl Fußgänger auch häufig Kopfverletzungen bei Verkehrsunfällen erleiden.

    Bspw. sind innerorts im Jahr 2020 mehr als doppelt soviele Fußgänger (105) bei von PKW-Fahrern verursachten Unfällen verstorben wie Radfahrer (39).

    Ist aber bestimmt auch wieder nur ein "Pseudoargument", nicht wahr?

    Ansonsten bleibt festzuhalten, dass hierzulande derzeit beim Fahrradfahren genausowenig ein Helm vorgeschrieben ist wie beim zu Fuß gehen. Und die Polizei demzufolge bei angefahrenen Fußgängern genauso deutlich auf einen nicht getragenen Helm verweisen sollte wie bei angefahrenen Fahrradfahrern.

    Wer Gurte im PKW und Fahrradhelme miteinander vergleicht, belegt vor allem eindrucksvoll, wie wenig er sich mit der Thematik beschäftigt hat. Eine Helmpflicht hätte nach allen bisherigen Erfahrungen in anderen Ländern mehr negative als positive Auswirkungen, aber auch das hatte ich Ihnen schon mehrfach erklärt.

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