Hat dieser Räuber auch zugetreten?
München - Er soll besonders brutal vorgegangen sein. Bestätigen sich die Vorwürfe des besonders schweren Raubes in der Beweisaufnahme des Landgerichts wird der Angeklagte mindestens fünf Jahre ins Gefängnis müssen. Der Mann hatte laut Anklage bei mehreren Frauen versucht, die Handtasche zu stehlen. In einem Fall soll er dabei sogar zugetreten haben.
Tatort der Angriffe auf die Handtaschen von Frauen waren meist U-Bahn-Stationen. Der erste Fall, der Igor B. (31, Name geändert) zugeordnet wird, passierte am 8. Januar auf der Rolltreppe des U-Bahn-Abgangs Lehel. Der Täter soll sein Opfer zunächst geschubst haben, so dass sie zu Boden stürzte. Igor B. soll sich dann die Handtasche gegriffen haben. Die Beute – iPhone und Bargeld – war 1000 Euro wert.
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So oder so ähnlich spielten sich zwei weitere Überfälle im Januar an den U-Bahn-Stationen Lehel und Hauptbahnhof ab. Der Räuber schlug auf seine weiblichen Opfer ein und raubte ihnen dann die Handtasche.
Der brutale Überfall in der Goethestraße
Besonders brutal soll er am 25. Januar vorgegangen sein. In der Goethestraße überfiel der Handtaschenräuber eine Frau, brachte sie mit einem Faustschlag ins Gesicht zu Boden und trat dann laut Anklage auf sie ein. Doch die Frau hielt trotz der Kopf- und Nackenschmerzen weiter an ihrer Handtasche fest. Igor B. musste am Ende ohne Beute fliehen. Sein Opfer erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und ein Hämatom.
Was bislang nicht thematisiert wurde: Igor B. soll ein großes Alkoholproblem haben, wurde am Donnerstag bekannt. Bis zu 15 Flaschen Bier konsumiere der Mann täglich. Ein Gutachten soll nun Licht in seinen Zustand bringen. Der Prozess wurde deshalb erst einmal abgesetzt. Im Oktober ist ein Neubeginn geplant.
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