Happige Preise: Münchens edle Einkaufsmeilen

Wo Händler in der Stadt Top-Mieten zahlen – und wo die großen Marken hin wollen.
Christian Pfaffinger |
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Die Karte zeigt, wo in den letzten 10 Jahren die meisten Ladenmieter gewechselt haben. Je größer das blaue Haus, desto mehr verändert sich.
IVD-Institut 3 Die Karte zeigt, wo in den letzten 10 Jahren die meisten Ladenmieter gewechselt haben. Je größer das blaue Haus, desto mehr verändert sich.
An der Residenzstraße tut sich was – diese Lage hat hohes Prestige.
imago 3 An der Residenzstraße tut sich was – diese Lage hat hohes Prestige.
Die Sendlinger Straße soll - zumindest vorerst - komplett zur Fußgängerzone werden.
imago 3 Die Sendlinger Straße soll - zumindest vorerst - komplett zur Fußgängerzone werden.

München - Also an mir hat’s nicht gelegen, würde sie wohl sagen, könnte sie bloß sprechen. Und sie würde noch hinzufügen: Denn attraktiver als ich geht’s ja sowieso nicht.

Nun kann sie halt nicht sprechen, die Neuhauser Straße, und so müssen es die Verantwortlichen der kürzlich aus dem Joseph-Pschorr-Haus ausgezogenen Modekette „Forever 21“ wohl aus der AZ erfahren: An der Lage hat’s nicht gelegen.

Die Neuhauser bleibt zusammen mit der Kaufingerstraße Münchens beste Geschäftslage. Und die teuerste. Wie viel Miete Händler dort zahlen müssen, wo das Geschäft in der Stadt sonst noch bestens läuft und wo nicht, das hat das Marktforschungsinstitut IVD Süd in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden. Die AZ wertet die Studie aus und zeigt außerdem, wo die Geschäfte in der City am häufigsten wechseln.

Die Mietpreise für Ladenflächen in den Top-Lagen sind happig: Für ein Geschäft mit 80 Quadratmetern Fläche und einer Ladenfront von fünf Metern liegt die Miete im 1a-Geschäftskern aktuell bei 410 Euro pro Quadratmeter. Für Geschäfte mit 200 Quadratmetern und acht Metern Schaufenster kostet der Quadratmeter im Schnitt 320 Euro.

Lesen Sie auch: Beliebteste Einkaufsmeilen: Kaufinger Straße auf Platz 1

In den 1b-Lagen, also etwa in der Sendlinger statt in der Neuhauser Straße, wird es schon deutlich günstiger. Hier liegen die Preise für die beiden Beispielgeschäfte bei 170 beziehungsweise 110 Euro pro Quadratmeter.

Dass die Sendlinger Straße eindeutig noch nicht zu den besten Adressen für Händler in München gehört, zeigen die Passantenzahlen. Der IVD hat mehrere Stellen in der City zählen lassen. Und durch die Sendlinger Straße laufen auf Höhe der Hackenstraße pro Stunde nur rund 1750 Menschen. Zum Vergleich: Am Stachus und in der Kaufingerstraße am Marienplatz sind es rund 7350 beziehungsweise 7280 – jeweils mehr als dreimal so viel.

 

Ketten drängen in die Sendlinger – sind aber noch enttäuscht

 

Viel los ist der Statistik zufolge auch in der Rosen-, der Wein- und Dienerstraße sowie am Anfang des Tals. Nicht ganz so lebhaft geht es in der Maximilianstraße zu – hier zählen allerdings auch eher das Prestige der Lage und deren Wirkung aufs geldige Publikum statt massenhafter Laufkundschaft. In der Sendlinger Straße funktioniert das bisherige Konzept allerdings noch nicht so, weshalb sich wohl vor allem Händler auf die Pläne zur Gestaltung einer durchgängigen Fußgängerzone freuen.

Lesen Sie hier: Der Stachus ist bei den Fußgängern auf Rang 1!

Ob Händler mit ihrer Lage zufrieden sind beziehungsweise wie begehrt Lagen sind, lässt sich auch daran ablesen, wie häufig die Läden wechseln. Am seltensten tun sie das in der Kaufinger- und der Neuhauser Straße. In den letzten zehn Jahren wechselten hier nur sieben Läden (23 Prozent).

Ganz anders in der Sendlinger Straße: Dorthin drängen seit Jahren immer mehr größere Marken und verdrängen ansässige Läden. Teils erfüllen sich die Hoffnungen aber nicht und es kommt wieder zu Wechseln. 37 Läden (44 Prozent) wechselten dort im letzten Jahrzehnt den Mieter.

Den deutlichsten Anbieterwechsel der letzten zehn Jahre haben aber die Residenzstraße und Maximilianstraße. Das liegt aber vor allem daran, dass hier ausgebaut wurde – etwa das ehemalige Postgebäude, in dem jetzt unter anderem teure, braune Ledertaschen angeboten werden.

Das könnte weitergehen – Gerüchte gibt es ja um ein Shopping-Center zwischen Perusa- und Theatinerstraße. Und auch in der Neuhauser Straße wird sich gewiss was rühren. Denn dort wird ab kommendem Jahr die Alte Akademie renoviert und für neue Händler hübsch gemacht.

 

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